RKI meldet Höchststand von Syphilis-Infektionen in Deutschland

Die Zahl der Syphilis-Infektionen war im vergangenen Jahr in Deutschland so hoch wie noch nie. Wie das Robert Koch-Institut ( RKI) in seinem aktuellen epidemiologischen Bulletin berichtet, gab es 2024 in Deutschland 9.519 Syphilis-Fälle. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 9.159 Fälle gewesen. Die Zahl der Infektionen ist somit um 3,9 Prozent gestiegen.
Die Zahlen des RKIs zeigen, dass es sich bei Syphilis in Deutschland eher um eine auf Ballungsräume konzentrierte Krankheit handelt. In Großstädten ermittelten die Forscher die höchsten Inzidenzen. So verzeichnete Berlin mit 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner die meisten Infektionen. In Hamburg beträgt die Inzidenz 30 Fälle pro 100.000 Einwohner. Damit liegen die beiden Bundesländer weit über dem Bundesdurchschnitt von 11,2 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Die niedrigsten Inzidenzen wurden in Ostdeutschland beobachtet. So gab es im letzten Jahr in Brandburg nur 4,5 Fälle pro 100.000 Einwohner. Auch im benachbarten Sachsen-Anhalt war die Inzidenz mit 6,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner vergleichsweise niedrig. In Thüringen wurden 2024 6,6 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet.
Deutlich mehr Männer mit Syphilis infiziert
Nicht nur bei der Anzahl der Infektionen gehen die Zahlen im deutschlandweiten Vergleich bisweilen deutlich auseinander. Ähnlichesgilt auch für den Anstieg der Infektionen im Vergleich zum Vorjahr. Während im Saarland die Zahl der Infektionen im Vergleich zum Vorjahr um 71,2 Prozent gestiegen ist, veränderte sich die Zahl der Infektionen in Nordrhein-Westfalen nur um 0,3 Prozent nach oben.
Unterschiede zeigen sich auch bei den Geschlechtern. Der Anteil der mit Syphilis infizierten Frauen lag 2024 bei 7,6 Prozent. Der große Teil der Syphilis-Infektionen entfällt somit auf Männer - und erreichte einen neuen Höchststand. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die Geschlechtskrankheit größtenteils mittels gleichgeschlechtlichem Beischlaf von Männern übertragen wird.
Diese Symptome treten bei Syphilis auf
Syphilis wird durch eine bakterielle Infektion ausgelöst. Für die Übertragung ist enger körperlicher Kontakt erforderlich, wie etwa bei intimen Interaktionen. Wird die Krankheit rechtzeitig mit Antibiotika behandelt, kann sie gut geheilt werden. Andernfalls kann sie zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
Laut RKI verläuft die Krankheit in drei Stadien:
- Kurz nach der Infektion treten häufig schmerzlose Geschwüre auf.
- Danach macht sich die Krankheit durch Veränderungen auf der Haut bemerkbar.
- Noch Jahre nach der Erstinfektion können Schädigungen des zentralen Nervensystems und der Blutgefäße auftreten.