Star-besetzte Rätselreise um die Welt: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

In Guy Ritchies Abenteuerfilm "Fountain of Youth" (Apple TV+) suchen Natalie Portman und John Krasinski als kunstsinnige Geschwister den legendären Jungbrunnen. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"Fountain of Youth" - Apple TV+
Was gibt ein Archäologe und Abenteurer seinen Kindern mit? Im Falle der Geschwister Charlotte (Natalie Portman) und Luke Purdue (John Krasinski) war es das Lebensmotto, dass es die Reise und nicht das Ziel ist, was im Leben zählt. In Apples zweistündigen Abenteuerfilm "Fountain of Youth" (ab Freitag, 23. Mai) haben die Purdue-Kinder den Rat des verstorbenen Vaters auf unterschiedliche Weise umgesetzt. Charlotte ist Kuratorin in einem Londoner Museum, die sich gerade in einem Sorgerechtsstreit befindet. Viel aufregender geht es im Leben Lukes zu, der sein Geld als versierter Kunstdieb verdient. Zum Auftakt des Films darf er bei einer langen Motorroller-Verfolgungsjagd durchs wuselige Bangkok eine Kostprobe seines Könnens liefern. Tatsächlich hat Luke Qualitäten, die vor allem im Action-Kino wichtig sind: Rafinesse, Stuntman-Skills, er kann rennen, kämpfen und schießen. Mit Star-Regisseur Guy Ritchie hat sich Apple für seinen Abenteuerfilm im Stile des Blockbuster-Actionkinos dazu einen versierten szenischen Choreografen eingekauft.
Nachdem Luke seinen Häschern, denen er offenbar ein wertvolles Bild geklaut hat, entkommen ist, taucht er bei seiner Schwester im Museum auf. Der Grund? Luke muss weitere berühmte Gemälde aufspüren und womöglich stehlen, um im Auftrag des jungen, aber todkranken Milliardärs Owen Carver (Domhnall Gleeson) ein Rätsel zu lösen. Dabei soll ihm seine anfangs widerwillige Schwester mit ihrer Expertise helfen. Die Lösung soll zum sagenumwobenen Jungbrunnen führen, der ewiges Leben verspricht. Gejagt von der Polizei, aber auch einer mysteriösen Kämpferin (Eiza González), jettet das kunstsinnige Action-Kommando durch spektakuläre Schauplätze wie Bangkok, London, Wien und die Pyramiden von Gizeh. Dabei sparte Financier Apple weder an großen Bildern noch an Verfolgungsjagden und Schusswechseln.
"Sirens" - Netflix
Den Kaugummi der Chefin weiterkauen, damit der Atem besser riecht? Es ist ein grenzwertig enges Arbeitsverhältnis zwischen der Milliardärs-Gattin Michaela (Julianne Moore) und ihrer Assistentin Simone (Milly Alcock, "House of the Dragon"). Man kann es Simones Schwester Devon (Meghan Fahy, "The White Lotus") nicht wirklich verübeln, wenn sie misstrauisch wird. Zumal es in der fantastischen Miniserie "Sirens" (ab 22. Mai bei Netflix) noch die eine oder andere weitere Merkwürdigkeit geben wird.
Es treffen Welten aufeinander in "Sirens": Auf der einen Seite Devon, die sich in der Arbeiterstadt Buffalo über Wasser hält und ihren demenzkranken Vater pflegt. Sie hat eines Tages die Nase voll davon, dass sich ihre Schwester nicht meldet. Simone lebt irgendwo auf einer Insel an der Ostküste der USA und geht in ihrem Job als persönliche Assistentin voll auf. Das Luxusleben ihrer Chefin, die sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Gatten (Kevin Bacon) wartet und sich in der Zwischenzeit von den Reichen und Schönen hofieren lässt, scheint Simone die Sinne vernebelt zu haben. Für Devon ist die Sache klar: Die feine Gesellschaft ist eine Sekte, und sie muss ihre Schwester aus den Fängen des Bösen retten.
Erzählt mit pastellfarbener Lockerheit, schwarzem Humor und einem extrem talentierten Cast entwickelt "Sirens" einen unheimlichen Sog: Es steckt mehr hinter der Adaption des Theaterstücks "Elemeno Pea" von Molly Smith Metzler als ein absurdes "Reich vs Arm"-Spektakel. Die Autorin kennt sich aus mit starken Frauenfiguren, hat 2022 mit der herausragenden Serie "Maid"(ebenfalls Netflix) für Furore gesorgt und Drehbücher für "Shameless" und "Orange Is The New Black" geschrieben. Sie lässt Michaela, Devon und Simone auf der Insel ungebremst aufeinander los. Während Männer nur Nebenrollen spielen, verhandeln die drei Frauen an einem explosiven Wochenende Fragen von Macht und sozialem Status - und zwar aus ihrer Sicht. Das ist eine unglaublich erfrischend anzusehende Perspektive.
"Stanley Tucci in Italien" - Disney+
Wenn Hollywoodstar und Hobbykoch Stanley Tucci auf Reisen geht, wird nicht nur jede Menge gegessen, sondern auch entdeckt, gefühlt und viel erzählt. Der preisgekrönte Schauspieler begibt sich in der neuen Doku-Reihe "Stanley Tucci in Italien" in fünf Episoden (ab Montag, 19. Mai, bei Disney+) auf eine sinnliche Expedition zu seinen familiären Wurzeln. Das Land-Leute-Kochkunst-Format führt den Star durch einige der faszinierendsten Regionen Italiens. Es geht in die Toskana, die Lombardei, nach Trentino-Südtirol, in die Abruzzen und ins Latium.
Charakterdarsteller Tucci, bekannt aus Kinohighlights wie "Der Teufel trägt Prada", bringt mehr als nur schauspielerisches Talent mit auf die Reise. Seine Leidenschaft fürs Kochen, die er auch auf Instagram mit großer Hingabe vor einer stetig wachsenden Gefolgschaft teilt, trifft hier auf gelebte Geschichte. Der 64-Jährige erkundet uralte Rezepte und lässt sein Publikum an lebendigen Begegnungen teilhaben. Bereits in seiner Autobiografie "Taste - mein Leben für Küche und Kamera" ließ der Schauspieler tief in sein Leben, aber auch in sein kulinarisches Talent blicken.
Mit Kamera, Charme und einer Prise Neugier erforscht der Italoamerikaner nun die Vielfalt der italienischen Küche - von einem traditionellen Festmahl in der Toskana geht es bis hin zur Farm-to-Table-Küche in der Lombardei. "Stanley Tucci in Italien" ist eine Liebeserklärung an ein Land, die durch Magen und Herz geht. Erzählt von einem Gastgeber, der mit Humor und echter Herzlichkeit begeistert. Jede Folge ist ein kleines Fest! Buon appetito!
"Tschappel" - ZDFmediathek
Carlo Brenner (Jeremias Meyer) will nach dem Abi raus aus Hintervorderbach - raus aus der schwäbischen Beschaulichkeit, rein ins große Leben. Pia (Mina-Giselle Rüffer), seine große Liebe, soll ihn auf einer Reise nach Australien begleiten. Doch statt nun gleich am Gate Richtung Down Under zu stehen, endet sein Traum abrupt, mit quietschenden Reifen und einem Totalschaden. Denn ausgerechnet den geliebten Oldtimer seines Vaters Rainer (Bernd Gnann) setzt Carlo gegen den Baum. Australien? Gestrichen. Nun heißt es in der neuen ZDFneo-Comedyserie "Tschappel" (acht Folgen ab Freitag, 23. Mai, in der ZDFmediathek): Tellerwäscher statt Surfer, Gasthaus statt coole Zeit im Outback.
Während Carlo im Familienbetrieb in Oberschwaben schuften muss, bleiben ihm immerhin zwei treue Weggefährten: seine besten Freunde Blabla (Sebastian Jakob Doppelbauer) und Aydin (David Ali Rashed). Zusammen stolpern sie durch die Tücken des Landlebens nach dem Schulabschluss, zwischen geplatzten Träumen und neuen Perspektiven. Mit besonderem Charme mischt sich auch Tante Gabi (Nina Gnädig) ins Geschehen - laut, liebevoll, ein bisschen verrückt und immer mit einem eigenen Blick aufs große Ganze.
"Ein Tschappel ist ein Trottel mit dem Herz an rechten Fleck", erklärt die Schauspielerin Mina-Giselle Rüffer. Gedreht wurde die Coming-of-Age-Serie mit viel Lokalkolorit in und um Zußdorf im Landkreis Ravensburg. Die Produzenten kommen selbst aus der Region, und das spürt man in jedem Augenblick. Sie bringen den typischen Dorfcharme direkt auf den Bildschirm. Für noch mehr Authentizität haben viele der Schauspieler eigens Schwäbisch gelernt.