Stiftung Warentest bemängelt Mogelpackungen bei Aldi Nord und Bayer

Die Stiftung Warentest erhält laufend Beschwerden von Leserinnen und Leser, die sich über Mogelpackungen ärgern. Für den Ärger sorgen unter anderem Produkte des Discounters Aldi Nord und namhafter Marken wie Bayer. Die Mogelpackungen sollen Käuferinnen und Käufern mehr Inhalt vortäuschen. Die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Produkte, bei denen es sich aus Sicht der Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer um Mogelpackungen handelt.
Alpenschmaus Brezelino von Aldi Nord
Auf den ersten Blick ahnen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht, dass die Packung der Alpenschmaus Brezelino von Aldi Nord mit einem guten Anteil Luft gefüllt ist. Stellt man die Packung aber auf den Kopf, zeigt sich die tatsächliche Füllhöhe. Knapp ein Viertel des Inhaltes besteht aus Luft. Auf Nachfrage von Stiftung Warentest teilte der Discounter mit, dass der Luftanteil nötig sein, damit die Brezen beim Transport nicht zerbrechen.
Lacura Nachtcreme von Aldi Nord
Auch die Lacura Nachtcreme von Aldi Nord hat es in sich, oder eher nicht. Wie eine Verbraucherin feststellte, entspricht der Inhalt vom Boden bis zum Rand innen einer Füllhöhe von 2,7 Zentimetern. Die Verpackung ist aber 3,8 Zentimeter hoch. Zudem ist der Boden zum Rand hin abgerundet. Laut Aldi Nord braucht der Tiegel Platz, damit er mit Folie versiegelt werden kann.
Bayer Aspirin 500 mg, 20 überzogene Tabletten
Nicht nur bei Aldi Nord kommt viel Luft in die Verpackung, auch beim Chemieriesen Bayer wird bei der Verpackung getrickst, etwa bei den Aspirin-Tabletten. Die Verpackung wird innen durch eine Papp-Trennwand zweigeteilt. In einem Fach befinden sich die Tabletten, im anderen lediglich die Packungsbeilage. Das Fach für die Packungsbeilage nimmt fast ein Drittel der Verpackung ein. Von außen ist das nicht zu erkennen, so suggeriert die große Verpackung eigentlich mehr Inhalt. Auf Nachfrage von Stiftung Warentest antwortete der Chemiekonzern, dass so der Beipackzettel leichter entnommen und wieder in der Verpackung verstaut werden könne, wodurch die Gefahr sinke, dass er verloren geht.
Auf Inhaltsangaben auf der Verpackung achten
Nicht nur die Stiftung Warentest bemängelt häufig Mogelpackungen, auch die Verbraucherzentrale Hamburg weist regelmäßig auf das Problem hin. Oft wird weniger Inhalt geboten, als die Verpackung vermuten lässt. Bei sogenannter "Shrinkflation" wird der Inhalt reduziert, aber der Preis bleibt gleich. In vielen Fällen wird nicht ausreichend auf den reduzierten Inhalt hingewiesen.
Da Hersteller immer häufiger Mogelpackungen auf den Markt bringen, um gestiegene Herstellungskosten etwa durch gestiegene Rohstoffpreise, wieder wettzumachen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkaufen genauer hinschauen. Lassen Sie sich nicht von der Verpackungsgröße täuschen, sondern achten Sie auf die Inhaltsangaben auf der Verpackung. Dann können böse Überraschungen vermieden werden.