Unfallforscherin rät zu Fahrsicherheitstrainings bei Lastenrädern

Lastenräder wiegen je nach Modell alleine schon ohne Beladung bis zu 75 Kilogramm, mahnt Kirstin Zeidler von der Unfallforschung der Versicherer gegenüber dem "MDR". Aus ihrer Sicht besteht daher ein Risiko für schwere Verletzungen im Falles eines Unfalls mit Füssenerinnen und Fußgängern. Deshalb fordert die Unfallforscherin, eine Gewichtsbegrenzung einzuführen, ab der Lastenräder nicht mehr auf dem Fahrradweg fahren dürfen. Zudem rät sie zu Fahrsicherheitstrainings für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, die mit einem schweren Lastenrad unterwegs sind.
Gewichtsgrenze für Lastenräder gefordert
Lastenräder können ganz schön viel schleppen. Aus diesem Grund sind sie meist aus schweren Rahmen konstruiert, welche für die nötige Stabilität sorgen. Mit einem E-Motor ist es für die Fahrerinnen oder den Fahrer dann auch kein Problem, dass schwere Lastenrad zu bewegen. Aber kommt es zu einem Unfall, kann das Gewicht für schwere Verletzungen bei Fußgängerinnen und Fußgänger führen. Kristin Zeidler sagt dazu zum "MDR": "Das heißt, wir haben hier sämtliche Größen und Formen und vor allem auch Gewichte, die hier auf den Radfahrflächen unterwegs sind. Da muss man natürlich schon sagen, je größer und schwerer so ein Gefährt ist, kann es gerade bei Kollisionen mit Fußgängern zu ganz erheblichen Schäden und Verletzungen kommen und auch wirklich schwere Unfälle erzeugen."
Deshalb fordert die Expertin Gewichtsbegrenzung. Lastenräder, deren Gewicht über dieser Grenze liegt, sollen nicht mehr auf Radwegen fahren dürfen.
Fahrsicherheitstraining für Lastenräder
Das Gewicht wirkt sich auch nicht nur auf die Sicherheit von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern aus, sondern erschwert Radfahrerinnen und Radfahrern auch die sichere Handhabung. Zwar ist die Fortbewegung dank des E-Motors kein Problem, dieser unterstützt aber nicht bei abrupten Vollbremsungen. Damit Radfahrende lernen, schwere Lastenräder auch in Ausnahmesituationen sicher zu steuern, empfiehlt die Unfallforscherin gegenüber dem "MDR" deshalb ein Fahrsicherheitstraining. "Gut wäre es auf jeden Fall, sich im Fachhandel beraten zu lassen und dann auch ein Training zu absolvieren. Die Fahrdynamik je nach Fahrrad und Aufbau ist sehr unterschiedlich und sollte geübt werden. Das kann zur Sicherheit beitragen."
Diese gibt es nicht nur für Autos, sondern auch für Lastenräder und werden etwa vom ADAC wie auch von regionalen Verkehrswachten angeboten.