Zehn Jahre nach Ende von "Two and a Half Men": Was macht eigentlich Ashton Kutcher?

Zehn Jahre sind vergangen, seit Ashton Kutcher mit der Hauptrolle in "Two and a Half Men" den Höhepunkt seiner Karriere erlebte. In der Erfolgssitcom hatte er den zuvor geschassten Hauptdarsteller Charlie Sheen ersetzt. Von 2011 bis zum Ende der Serie im Jahr 2015 spielte er den Milliardär und Tech-Guru Walden Schmidt, der nach dem Ableben Charlies (so hatte man Sheen aus der Serie geschrieben) dessen Haus kauft und hier fortan lebt - gemeinsam mit Charlies Bruder Allan und dessen Sohn Jake. Zweieinhalb minus eins plus eins ergab weiterhin Two and a Half Men.
Nach dem Aus der Serie wurde es still um Kutcher. Daran sollte auch das Folgeprojekt nichts ändern: die Serie "The Ranch", die mit vier Staffeln immerhin die langlebigste Sitcom des Streaming-Dienstes Netflix ist. Darin spielt er einen von zwei Brüdern, die ihrem Vater bei der Bewirtschaftung der Familienranch in Colorado helfen. Den zweiten Bruder gab Danny Masterson, Kutchers Kollege in "Die wilden Siebziger" (1998 - 2006), der im Mai 2023 wegen Vergewaltigung zweier Frauen zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde. In den Fall sollte auch Kutcher unglücklich verwickelt werden.
Auch als Unternehmer macht sich Kutcher einen Namen
Während seine Schauspiel-Karriere nach "Two and a Half Men" und erst recht seit dem Aus von "The Ranch" auf Sparflamme läuft, ist Kutcher als Unternehmer und Philanthrop umso aktiver. In den vergangenen Jahren beteiligte er sich als Investor an mehreren Start-ups, darunter Skype, Airbnb, Airtable und der mittlerweile eingestellte Berliner App-Betreiber GoButler. Außerdem ist er Mitgründer des Unternehmens Sound Ventures und des Nachrichtenportals A+, dessen Vorsitzender er ist.
Für Schlagzeilen sorgt Kutcher immer wieder auch als Philanthrop. Besonders effektiv waren sein und der Einsatz seiner Frau Mila Kunis für die Ukraine. Nachdem das Land im Februar 2022 von Russland überfallen wurde, initiierte das Paar über Go Fund Me eine Spendenaktion. Sie wurde ein voller Erfolg, schon nach wenigen Wochen hatten mehr als 65.000 Menschen über 30 Millionen US-Dollar gespendet. In einem Instagram-Video zeigten sich Kutcher und die in der Ukraine geborene Kunis "dankbar" und "überwältigt" von der Unterstützung.
Kutcher: Ein Jahr Auszeit wegen Krankheit
Einen empfindlichen Dämpfer erlebten Kutcher und Kunis dagegen als Vorstandsmitglieder von Thorn, einer gemeinnützigen Organisation gegen sexuellen Missbrauch, die Kutcher 2009 mit seiner damaligen Frau Demi Moore gegründet hatte. Das Amt musste das Paar im September 2023 niederlegen. Der Grund: Kurz zuvor war bekanntgeworden, dass sie Briefe an den Richter geschickt hatten, der dem Prozess gegen Masterson vorsaß. Darin nahmen sie ihren letztlich verurteilten Kollegen in Schutz mit dem Ziel, den Richter milde zu stimmen. Später entschuldigten sie sich für den Schmerz, den ihre Briefe bei den Vergewaltigungsopfern verursacht haben.
Auf die Hilfe anderer war Philanthrop Kutcher einmal selbst angewiesen. 2022 verkündete er, an einer seltenen Autoimmunkrankheit gelitten zu haben. "Vor zwei Jahren hatte ich diese seltsame und sehr seltene Form von Vaskulitis, die mein Sehvermögen, mein Gehör und mein ganzes Gleichgewicht außer Gefecht gesetzt hat", erklärte er in der Survivalshow "Bear Grylls: Stars am Limit". Die Genesung soll ein Jahr gedauert haben, und offenbar schwebte er bis dahin in Lebensgefahr. "Ich habe Glück, dass ich noch am Leben bin", fügte er hinzu. Nun blicke er nach vorn und wolle sich jeder Herausforderung stellen.