Aloe Blacc: US-Regierung hat "keinen Sinn für Menschlichkeit"
2020 ist in vielerlei Hinsicht ein herausforderndes Jahr. Im Interview findet Sänger Aloe Blacc deutliche Worte zur Corona-Krise, der US-Präsidentschaftswahl und der "Black Lives Matter"-Bewegung.
2020 steht für viele Herausforderungen. Die Corona-Pandemie hat zu Beginn des Jahres das öffentliche Leben größtenteils lahmgelegt. Im Frühling bekamen die "Black Lives Matter"-Bewegung und der Kampf gegen Rassismus nach dem Tod George Floyds (1973-2020) neuen Aufwind. Im November steht außerdem die US-Präsidentschaftswahl mit den Kandidaten Donald Trump (74) und Joe Biden (77) an.
Diese Themen beschäftigen auch Sänger Aloe Blacc (41, "The Man"), der erst kürzlich sein neues Album "All Love Everything" veröffentlicht hat. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht er über die Einschränkungen seines Alltags in der Corona-Krise und warum für ihn die "Black Lives Matter"-Bewegung und die US-Präsidentschaftswahl so wichtig sind.
Wie hat die Corona-Krise Ihren Alltag verändert?
Aloe Blacc: Die Pandemie hat meine Reisemobilität größtenteils gestoppt. Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, mich noch mehr auf die Familie zu konzentrieren. Da der größte Teil meines Geschäfts das Songwriting ist, kann ich die Arbeit virtuell fortsetzen. Ich habe auch damit angefangen, mehr Zeit mit Gartenarbeit zu verbringen, und es war großartig zu sehen, wie Pflanzen aus Samen sprießen und zu Setzlingen heranwachsen. Das erinnert mich an die Magie des Musikmachens.
Sie sind seit vielen Jahren im Musikbusiness tätig. Haben Sie je so eine schwierige Situation wie jetzt während der Corona-Pandemie erlebt?
Blacc: Ich mache seit 25 Jahren Musik und habe noch nie so etwas Komplexes erlebt, aber sicherlich hat das keiner von uns. Ich denke, dass wir alle viel darüber lernen, wie verbunden wir als Menschen sind - jeder hängt vom anderen ab.
Sie haben Ihre Fans in den sozialen Medien dazu aufgefordert, wählen zu gehen. Wie wichtig ist Ihnen die US-Präsidentschaftswahl in diesem Jahr?
Blacc: Es ist sehr wichtig, dass wir einen neuen Präsidenten in den Vereinigten Staaten bekommen. Einen, der die Bedeutung seines Jobs versteht und der versteht, dass die Verantwortung der Regierung darin besteht, die schwächsten Bürger zu schützen. Es hat den Anschein, dass die derzeitige Regierung keinen Sinn für Menschlichkeit hat.
In diesem Jahr hat die "Black Lives Matter"-Bewegung wieder neuen Aufwind bekommen. Wie wichtig ist Ihnen diese Entwicklung?
Blacc: Die Bewegung für Black Lives ist seit Jahrhunderten eine unglückliche Realität. Der europäische Kolonialismus hat schwarze Menschen auf der ganzen Welt den abscheulichsten Realitäten von Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt. In den USA setzen die Nachkommen versklavter Menschen den Kampf um die Freiheit fort.
Auch viele weiße Menschen unterstützen den "Black Lives Matter"-Protest. Was halten Sie davon?
Blacc: Nach dem Mord an George Floyd durch die Polizei von Minneapolis haben sich viele neue Stimmen der Bewegung angeschlossen. Besonders weiße Menschen werden laut und protestieren zusammen mit farbigen Menschen, die bereits seit Jahrhunderten protestieren. Diese neuen weißen Verbündeten sind unerlässlich, um die gleichberechtigte und gerechte Welt zu schaffen, die jeder in der Bewegung sucht.