Conchita Wurst: Angela Merkel redet "Schwachsinn"

Deutliche Worte von ESC-Siegerin Conchita Wurst: Im Interview zeigt sich die Sängerin enttäuscht von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Deren Zweifel am Adoptionsrecht für Homosexuelle empfindet sie als "Schwachsinn".
Die Überraschungssiegerin des diesjährigen Eurovision Song Contests, Conchita Wurst (25), hat ein paar deutliche Worte für Bundeskanzlerin Angela Merkel übrig: Denn in einem Interview mit "ZDF heute" über die aktuelle Debatte zum Adoptionsrechte für gleichgeschlechtliche Paare bekam auch die Kanzlerin ihr Fett weg. Diese hatte unlängst Zweifel bekundet, ob bei homosexuellen Adoptiveltern das Wohl des Kindes gewährleistet wäre.
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"Ich brauche keine Diskussion, ich brauche eine Entscheidung. Und dieser Entscheidung ist nicht schwer. Weil wir reden hier über so unwichtige Dinge wie Sexualität", sagte Wurst dem Sender. "Für mich wäre eine perfekte Zukunft eine, wo wir über diese Belanglosigkeiten nicht mehr reden müssen. Und dass sich überhaupt die Frage stellt, ob ein gleichgeschlechtliches Paar ein Kind adoptieren darf oder nicht, das ist mir nicht einmal eine Antwort wert."
Merkels Aussagen entgegnet Conchita Wurst: "Natürlich darf man das sagen, aber meines Erachtens ist das Schwachsinn. Nur weil man zwei Väter oder zwei Mütter hat, wird man nicht ein besserer oder schlechterer Mensch. Wenn man Bedenken hat, dass man von der Umgebung oder den Mensch.n dann diskriminiert wird, dann sind wir ja genau wieder da, wo ich ansetzte."
Damit zeigt sich Conchita Wurst erneut sehr engagiert im Kampf um gleiche Rechte für Homosexuelle. Selbst in der Politik tätig zu werden, kann sich Thomas Neuwirth, wie die Sängerin mit bürgerlichem Namen heißt, aber dennoch nicht vorstellen: "Ich sage immer gerne: 'Schuster, bleib bei deinen Leisten.' Ich kann sicher besser singen, als zu politisieren. Deswegen werde ich wohl auch bei der Musik bleiben", stellt sie klar. Trotzdem: "Nichtsdestotrotz werde ich nicht aufhören, immer dafür einzustehen, woran ich glaube."