Diane Kruger und Co: Tränen beim Bayerischen Filmpreis
Diane Kruger und Fatih Akin waren zweifelsohne die Superstars des Abends. Doch für einen unglaublich rührenden Moment sorgte ein anderer beim Bayerischen Filmpreis.
Ob auch Hollywood-Star Diane Kruger (41, "Inglourious Basterds") zu Tränen gerührt war, ist nicht ganz klar. Feststeht aber, dass ein Auftritt bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises am Freitagabend im Prinzregententheater, bei dem auch die Nachrichtenagentur spot on news vor Ort war, das Publikum im Saal zu Tränen rührte. Für diesen unfassbar echten Moment sorgte einer, den bis dahin vielleicht noch nicht alle auf dem Schirm hatten.
Jonas Dassler (*1996) wurde gleich für zwei Filme - "LOMO - The language of many others" (2017) und "Das schweigende Klassenzimmer" (Kinostart: 1.3.) - als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Als er auf die Bühne gerufen wurde, zeigte die Filmpreis-Regie einen Zuspieler aus seiner Zeit in der Schultheatergruppe von Beate Rüter. Dasslers Kommentar beim Anblick seiner damaligen Gymnasiallehrerin: "Das war mit meiner Beate Rüter, die in Remscheid meine Theaterlehrerin war!"
Als besagte Pädagogin dann aber leibhaftig die Bühne betrat, um ihm dem Preis zu überreichen, gab es kein Halten mehr. Die beiden lagen sich in den Armen und erst Minuten später fasst er sich ein Herz, wischte die Tränen weg und sagte: "Das ist Beate Rüter! Das ist die Frau des Abends... Wow, wir haben uns jetzt ganz lang nicht gesehen und jetzt sehen wir uns live im Fernsehen... Man, jetzt hatte ich so viel vorbereitet und dann kommst du her und ich habe alles vergessen. Aber ich wollte dir sowieso danken, das trifft sich ganz gut..."
Diese Szene begeisterte natürlich auch Moderator Christoph Süß (50), der im Übrigen wieder einer der Gründe war, warum bei dieser Preisverleihung im Gegensatz zu manch anderen keine Langeweile aufkam.
Und der Hollywood-Star?
Doch zurück zum Hollywood-Star: Diane Kruger kam als eine der letzten am roten Teppich an und nahm sich trotz der frostigen Temperaturen Zeit für Fans und Fotografen. Während Regisseur Fatih Akin (44, "Gegen die Wand") für den gemeinsamen Film "Aus dem Nichts" (seit 23.11. im Kino) relativ am Anfang der Veranstaltung den Regiepreis überreicht bekam, wurde sie erst kurz vor Schluss mit dem Preis für die Darstellerin ausgezeichnet.
Die meistgestellte Frage des Abends war zweifelsohne die nach der Hoffnung auf den möglichen Oscar für "Aus dem Nichts". Doch die beiden Filmemacher ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen: "Ach, wir haben jetzt schon so viel erreicht...", lautete stets die bescheidene Antwort. Und dann entschwand der Hollywood-Star durch den Hinterausgang von der Bühne, während der Hamburger Regisseur weiter die beliebte Frage beantwortete...
In drei Tagen, am 23. Januar, werden die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben, auch die für den besten nicht-englischsprachigen Film.
Die Preisträger des Abends
Beste Darstellerin: Diane Kruger in "Aus dem Nichts" +++ Beste Darsteller: David Kross und Frederick Lau in "Simpel" +++ Beste Nachwuchsdarstellerin: Verena Altenberger in "Die beste aller Welten" +++ Bester Nachwuchsdarsteller: Jonas Dassler für "LOMO - The language of many others" und "Das schweigende Klassenzimmer" +++ Beste Regie: Fatih Akin für "Aus dem Nichts" +++ Beste Nachwuchsregie: Adrian Goiginger für "Die beste aller Welten" +++ Publikumspreis: "Fack Ju Göhte 3" +++ Ehrenpreis: Werner Herzog.
Beste Produktion: Philipp Kreuzer für "The Happy Prince" (von und mit Rupert Everett) +++ Beste Produktion: Kerstin Schmidbauer für "Griessnockerlaffäre" +++ VGF - Nachwuchsproduzentenpreis: Helena Hufnagel, Christian Füllmich und Torben Maars für "Einmal bitte alles" +++ Bester Kinderfilm: "Überflieger" +++ Beste Bildgestaltung: Matthias Fleischer für "Die kleine Hexe" +++ Bester Dokumentarfilm: Yasemin und Nesrin Samdereli für "Die Nacht der Nächte" +++ Bester Schnitt: Stephan Krumbiegel für "Beuys" und "Peter Handke".