Fünf Dinge, die uns täglich irre machen

Steffi von Wolff hat ein Buch über das geschrieben, "was uns täglich irre macht". Ihre Top 5 verrät die Autorin von "Diese Woche ist nicht mein Tag" im Interview.
Es gibt jede Menge Alltagssituationen, die unserem Nervenkostüm einiges abverlangen. Autorin Steffi von Wolff (49) hat viele von ihnen abgearbeitet, in einer Woche und anhand einer To-Do-Liste, die ihr Leben eigentlich aufräumen sollte. Was dabei alles passiert ist, hat sie in ihrem Buch "Diese Woche ist nicht mein Tag! Was uns täglich irre macht" (MIRA, 304 Seiten, 9,99 Euro) auf sehr amüsante Art und Weise beschrieben. Dazu gehören Elternabende mit der alleinerziehenden Freundin ("Es ist einfach entwürdigend, auf diesen Zwergenstühlchen zu kauern,..."), Baumärkte ("Ich finde Baumärkte eigentlich nett, aber sie überfordern mich"), Tupperpartys ("Wir haben Prosetscho mitgebracht?") oder Besuch von der Telekom ("Der Herr Schmidt möchte den Router kennenlernen").
"Ganz offenbar geht es nicht nur mir so"
"Mir passieren immer so komische Sachen und meine Schwiegermutter sagt ganz oft: 'Ach, das hat sie sich doch wieder ausgedacht.' Hab ich aber nicht", erklärt von Wolff im Interview mit spot on news auf die Frage, ob es einen konkreten Auslöser für das Buch gab. "Irgendwann saß ich mit einer Freundin zusammen und wir erzählten und lachten über alles mögliche, da dachte ich: 'Eigentlich ein gutes Thema für ein Buch.' Denn ganz offenbar geht es nicht nur mir so: Man ärgert sich über Nachbarn, die ihre Pakete nicht abholen oder über lange Warteschlangen an der Kasse oder wenn der Pfandautomat nicht funktioniert. Jeder kennt diese entsetzlichen Elternabende oder kennt jemanden, der die schlimm findet und so weiter ... man ist nicht alleine. Und jeder dachte doch schon mal: Ich muss das alles ändern. Da kam mir die Idee, für das Buch eine Liste zu erstellen, eben mit all diesen Dingen, die ich ändern wollte (und viele andere wahrscheinlich auch). Auch um es meinem Mann zu beweisen, der manchmal nur noch den Kopf schüttelt."
"Fast alles" ist so passiert
Und vieles aus dem Buch ist auch tatsächlich so passiert, erzählt die Autorin weiter: "Da war der Mann von der Telekom. Alles wurde auf dieses komische IP umgestellt und nichts funktionierte mehr richtig, ein 'Spezialtechniker' sollte kommen, der aussah wie ein Hutzelzwerg und nachdem er fertig war, funktionierte GAR NICHTS mehr. Dann wollte er angeblich was aus dem Auto holen, aber in Wirklichkeit abhauen, und ich bin ihm in Hausschuhen hinterher. Oder die Sache mit den Weinkartons, die ich vor Ewigkeiten angenommen habe, die aber von den Nachbarn erst abgeholt wurden, wenn es ihnen passte ('Ich stell mir unter der Woche die Wohnung mit dem Kram nicht voll', sagte der Nachbar). Oder die Sache im Schwimmbad, als ich eine Meinungsverschiedenheit über das Badeverhalten mit einem Badegast 'draußen' klären wollte, um anderen Schwimmenden im Becken nicht im Weg zu stehen, und der dachte, ich will mich mit ihm kloppen. Oder die Blicke im Fitnessstudio oder die Sache mit dem Klempner ... also wenn ich ehrlich bin, fast alles."
Fünf Dinge, die uns täglich irre machen
Steffi von Wolffs Top 5 der Dinge, die uns täglich irre machen: "1. Leute, die immer, aber auch IMMER, auf ihre Smartphones glotzen, dabei auf der Straße abrupt stehenbleiben, so dass man fast gegen sie läuft, und noch sauer sind, wenn man sie darauf hinweist, dass sie sich auf dem Radweg befinden. 2. Wenn mich (beim Sport) im Zirkeltraining jemand daran hindert, ans nächste Gerät zu gehen, weil er unbedingt noch das passende Musikstück auf dem iPhone laden muss, um weitermachen zu können. 3. Wenn ich an der Supermarktkasse dran bin, und die Kassiererin sich von jemand anderem anquatschen lässt und bei mir nicht mehr weitermacht. 4. Leute, die 'ich melde mich asap/zeitnah', 'das sieht aber flott aus', 'da bin ich ganz bei dir', 'das hat Prio 1' oder 'Kinder geben einem so viel zurück' sagen. 5. Frauen in Größe 34, die sagen: 'Ich kann essen, was ich will, ich nehme nicht zu.'
Promis, die uns irre machen
Und was macht die Autorin in der Promi- und TV-Welt irre? "Zu den TV-Shows kann ich nix sagen, der Fernseher geht ja immer noch nicht (wegen der IP-Umstellung), ist das zu fassen. Ich warte halt auf den neuen Router und hoffe, dass ich keinen Spezialtechniker brauchen werde. Aber ich glaube, mit gutem Gewissen sagen zu können, dass ich alle scheiße finde, mit denen Dieter Bohlen auch nur ansatzweise was zu tun hat. Und Promis: Das wechselt. Am schlimmsten finde ich die Promis, die gar keine Promis sind, aber gern welche sein wollen. Eine Freundin nennt sie Z-Promis. So Frauen von Fußballspielern oder Exfrauen von Fußballspielern und Kinder von Tennisspielern und Kinder von Promis, die sagen, dass 'ich es ganz alleine geschafft habe, mein Name spielte da keine Rolle'. Da könnte ich durchdrehen."
Um ein ganz anderes Thema wird sich das nächste Buch von Steffi von Wolff drehen: "Es wird ein Roman sein, der lustig und traurig zugleich ist. Es geht um eine todkranke Frau, die es noch mal so richtig krachen lassen will..."