Golden Globes für Moore und Redmayne: Winkt jetzt der Oscar?

Die Golden Globes sind am Sonntag in Los Angeles verliehen worden. Einen großen Gewinner gab es nicht, dafür aber sehr viele strahlende Gesichter: Ein unvergesslicher Abend war es für Julianne Moore, Eddie Redmayne und Michael Keaton - aber auch für den Freund von Jane Fonda.
Die Golden Globes sind Geschichte, für Julianne Moore (54) und Eddie Redmayne (33) aber eine ganz besondere. Denn die beiden wurden als die "Besten" ihres Faches "in einem Filmdrama" ausgezeichnet: US-Star Moore für ihre Rolle in "Still Alice" ("Still Alice - Mein Leben ohne Gestern") und der Brite Redmayne für die Verkörperung des chronisch kranken Wissenschaftlers Stephen Hawking (73) in "The Theory of Everything" ("Die Entdeckung der Unendlichkeit"). Damit gelten die beiden jetzt auch als heiße Oscar-Favoriten.
Die Macher von "Die Entdeckung der Unendlichkeit" dürfen sich außerdem über den Preis für die "Beste Filmmusik" freuen, denn "The Hollywood Foreign Press Association" kürte Johann Johannsson für seine Arbeit. Ein weiterer der drei größeren Film-Gewinner des Abends war "Boyhood" . Die Coming-of-Age-Geschichte ist das "Beste Filmdrama" mit der "Besten Regie" von Richard Linklater (54) und der "Besten Nebendarstellerin" Patricia Arquette (46).
Der dritte Film, der in mehr als einer Kategorie ausgezeichnet worden ist, war "Birdman": Michael Keaton (63) als "Bester Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical", außerdem lieferten Alejandro Gonzalez Inarritu, Nicolas Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bo das "Beste Drehbuch".
Als "Beste Komödie" sah die Jury "Grand Budapest Hotel", Amy Adams (40) bekam für "Big Eyes" den Golden Globe als "Beste Schauspielerin in einer Komödie oder einem Musical" und "Bester Nebendarsteller" wurde J.K. Simmons (60) mit "Whiplash". Der "Beste Filmsong" ist "Glory" von John Legend feat. Common aus "Selma". "Leviathan" wurde zum "Besten nicht-englischsprachigen Film" und "How to Train Your Dragon 2" zum "Besten Animationsfilm" gekürt.
Auffallende Auftritte
Den "Cecil B. DeMille Award" für sein Lebenswerk erhielt Hollywood-Star George Clooney (53), der mit seiner eleganten Ehefrau Amal Clooney (36) einen top-seriösen Auftritt hinlegte. Wie auch viele seiner Kollegen trug der Schauspieler in Gedenken an die Opfer der Anschläge in Paris einen "Je suis Charlie"-Button am Revers.
Für eine Schrecksekunde sorgte dagegen der Lebensgefährte von Jane Fonda (77), Richard Perry, als er umkippte. Feuerwehreinsatzkräfte bestätigten wenig später aber, dass es ihm wieder gut gehe, sodass die alarmierten Notärzte laut "The Hollywood Reporter" doch nicht kommen mussten. Der Präsident der Hollywood Foreign Press Association, Theo Kindma, erklärte, die Scheinwerfer, unter denen Fondas Begleitung gesessen hätte, seien schuld gewesen.
Auszeichnungen für Fernseh-Kategorien
In der Fernseh-Kategorie räumte "Fargo" zwei Preise ab: Es wurde als "Bester TV-Film oder Miniserie" geehrt und Billy Bob Thornton (59) ist der "Beste Schauspieler TV-Film/Mini-Serie". Sein weibliches Pendent wurde Maggie Gyllenhaal (37) mit "The Honorable Woman". In den Nebenrollen glänzten Joanne Froggatt (34, "Downton Abbey") und Matt Bomer (37, "The Normal Heart").
Und auch für "The Affair" gab es zwei Auszeichnungen: "Beste Drama-Serie" und Ruth Wilson (32) als "Beste Drama-Schauspielerin". Der "Beste Drama-Schauspieler" ist erneut Kevin Spacey (55) für seine Rolle in der Kult-Serie "House of Cards". Die Macher von "Transparent" ergatterten ebenfalls zwei Golden Globes: "Beste Comedy-Serie" und "Bester Comedy-Schauspieler" mit Jeffrey Tambor (70). Als "Beste Comedy-Schauspielerin" überzeugte Gina Rodriguez (30) in "Jane the Virgin".
Durch den Abend führten wie bereits 2014 Tina Fey (44) und Amy Poehler (43). Lacher waren da garantiert. Viel Applaus gab es beispielsweise für Kommentare wie diesen von Moderatorin Poehler: "Alle Filme, die hier nominiert sind, wurden von Nordkorea abgesegnet." Geteilter Meinung war das Publikum dagegen, als die beiden sich über Bill Cosby (77) lustig machten, indem sie laut "Decider.com" unterschiedliche Varianten diskutierten, wie der der mehrfachen Vergewaltigung beschuldigte US-Star seine Opfer mit Pillen betäubt habe. Der einzige, der herzhaft darüber lachen konnte, war George Clooney, wie ein Foto belegt.