Isa Genzken und Gerhard Richter: Alkoholdrama nach der Scheidung

Er ist einer der bedeutendsten Maler der Welt. Sie gilt als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Elf Jahre waren Gerhard Richter und Isa Genzken verheiratet. Nach ihrer Scheidung begann für die Exfrau ein Drama, unter dessen physischen und psychischen Folgen sie heute noch zu leiden hat.
Die "Zeit" bezeichnete sie als "die Einflussreichste": Isa Genzken (67) gilt als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Elf Jahre war sie mit Gerhard Richter (84), einem der bedeutendsten Maler der Welt, verheiratet. Nach ihrer Scheidung begann für die Exfrau ein Drama, unter dessen physischen und psychischen Folgen sie heute noch zu leiden hat.
"Hab angefangen zu saufen und zu saufen, habe mich sehr unangemessen benommen - wegen dieses Unglücks mit meinem Mann", sagte die sonst extrem publikumsscheue Künstlerin der Berliner Zeitung "Tagesspiegel".
Als hochattraktive Studentin, die nebenbei modelte, hatte Genzken den Maler Gerhard kennengelernt. Er lehrte als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf und nahm sie in seine Klasse auf. Erst Jahre später haben die beiden geheiratet. Das war 1982.
Bipolare Störung
Nach der Scheidung 1993 zog Isa Genzken wieder zurück nach Berlin, wo sie in Charlottenburg ihr Atelier hat. Neben ihrer Alkoholsucht litt sie an einer bipolaren Störung, einer manisch-depressiven Erkrankung, bei der die Patienten ihre Gemütsschwankungen nicht mehr kontrollieren können. Die letzten zehn Jahre musste sie teilweise in einer psychiatrischen Klinik verbringen.
Dort habe ihr eine Ärztin gesagt: "Sie dürfen keinen Tropfen Alkohol mehr trinken, sonst kommen Sie hier nie wieder raus." Seit drei Jahren sei sie jetzt trocken und habe keinen Alkohol mehr angerührt. Seit einem halben Jahr dürfe sie auch wieder leben, wie sie wolle, müsse aber weiter Tabletten nehmen.
Isa Genzken, die bei ihren Kunstwerken der Nofretete schon mal bunte Sonnenbrillen aufsetzt, wurde 2013 im New Yorker Museum of Modern Art (MoMa) mit einer Retrospektive euphorisch gefeiert. Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt noch bis zum 26. Juni eine weitere Ausstellung mit Werken von ihr.