Küblböck-Mitschüler sprechen über Mobbing
In einem Facebook-Beitrag auf der Seite seines Fanclubs beklagte sich der auf einer Kreuzfahrt verschwundene Daniel Küblböck über Mobbing an seiner Schauspielschule. Nun äußerten sich Mitschüler zu den Vorwürfen.
Laut einem inzwischen gelöschten Post auf der Facebook-Seite seines Fanclubs ging es Daniel Küblböck bereits Anfang August "psychisch und physisch" schlecht. Er klagte darüber, sich in seinem Schauspielstudium am Europäischen Theaterinstitut (ETI) ungerecht behandelt zu fühlen und sprach von Mobbing.
Seine Bühnengarderobe soll zerschnitten worden sein und ihm soll ungerechtfertigter Weise Sabotage vorgeworfen worden sein, da jemand Wasser über die Technik geschüttet hatte.
Die "Bild" sprach mit Mitschülern des Sängers über die Vorwürfe. Ein nicht namentlich genannter Schüler ist der Meinung, dass es kein Mobbing gegeben habe: "Daniel hat sich den Schaden selbst zugefügt. Uns wurde nach den Vorwürfen von Daniel erklärt, dass es Überwachungsvideos der Schule gibt, auf denen zu sehen ist, wie Daniel am Ende selber seine Kostüme beschädigt hat oder etwa auch wie er vor einer Probe etwas an der Elektronik verändert hat.
Der Mitschüler berichtet weiter, dass Daniel angeblich Angst vor der Abschlussprüfung hatte: "Er stöhnte, dass er sich nicht richtig vorbereitet hatte. Hinzu kommt, dass er eigentlich gar nicht von der Schule wegwollte."
Mobbing soll angeblich nie ein Thema gewesen sein. Seine Mitschüler sollen nur wegen der selbst vorgenommenen Sabotagen nicht gut auf ihn zu sprechen gewesen sein. Zudem war er Gesprächsthema in der Schule, weil er angeblich oft auffallend alkoholisiert erschien. "Er war ein sensibler Mensch, er war ein Sonderling", sagt der Mitschüler.
Ein anderer Student berichtet, dass Küblböck oft bei Proben gefehlt haben soll und am Tag der Abschlussprüfung nur kurz anwesend war. Er sagt weiter: "Ansonsten hat er sich ziemlich rausgenommen aus der Gruppe. Von Mobbing war mir nichts bekannt, vielleicht hat er das so wahrgenommen, das kann ich nachvollziehen, weil er sich, wie gesagt, zurückgezogen hat."
In einem öffentlichen Statement der ETI weist die Schauspielschule ebenfalls jegliche Behauptung über Mobbing zurück.
Hilfe bei Depressionen und Selbstmordgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111