Nach dem Tod von Prince: Diese Fragen sind noch offen

Schon zu Lebzeiten rankten sich viele Rätsel um den Musiker Prince. Und nach seinem tragischen Tod sorgt so manche Enthüllung für Überraschungen. Ein Überblick zum Stand der Dinge in Sachen Prince.
Eine der drängendsten Fragen nach dem Schock um den plötzlichen Tod der Pop-Ikone Prince (1958-2016) am vergangenen Donnerstag, ist sicherlich die nach der Todesursache. Doch die Ergebnisse sollen erst in einigen Wochen vorliegen. Währenddessen kommen andere Details ans Tageslicht, die für Überraschungen sorgen: Wer ist eigentlich Prince' Schwester Tyka Nelson, also die Frau, die als Alleinerbin das millionenschwere Vermögen bekommen könnte? Und muss sie es am Ende doch mit Halbgeschwistern teilen? Existiert tatsächlich kein Testament? Oder hatte Prince in Wirklichkeit Geldprobleme? Und wird aus Prince' Anwesen, dem Paisley Park im US-Bundesstaat Minnesota, jetzt ein Museum?
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Seine Schwester könnte alles erben: Wer ist diese Frau?
Da die Eltern von Prince, der mit bürgerlichem Namen Prince Roger Nelson hieß, bereits seit vielen Jahren tot sind, erbt wahrscheinlich seine einzige direkte Verwandte: Seine Schwester Tyka Nelson (55). Die ist mit Maurice Phillips (52) verheiratet, hat sechs Kinder und ist ebenfalls Musikerin - aber eher im Bereich Gospel, berichtet das US-Portal "People". Erstaunlich ist, dass diese renommierte Seite für People-Nachrichten in ihrem Porträt von Tyka Nelson auch das US-Klatsch-Magazin "The National Enquirer" zitiert: Danach soll Nelson als junge Mutter eine drogenabhängige Prostituierte gewesen sein - bis der große Bruder Prince ihr zurück ins Leben half. Das Verhältnis der beiden sei trotzdem nie besonders herzlich gewesen.
Es gibt kein Testament: Kommen doch sechs Erben in Frage?
Das US-Portal "TMZ" gibt an, intensive Recherchen nach Prince' Testament betrieben zu haben. Aber das Ergebnis bleibe, dass Prince keinen letzten Willen über die Verfügung seiner geschätzten 800 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 700 Millionen Euro, hinterlassen habe. Das Portal interpretiert die Rechtslage für diesen Fall übrigens anders: Es sei mitnichten so, das im Falle eines fehlenden Testaments nur seine einzige direkte Schwester erbe, sondern auch die acht Halbgeschwister bekämen ihren Anteil. Da zwei davon schon gestorben sind, könnten also die restlichen sechs ihre Ansprüche geltend machen. Das riecht nach einer unschönen Schlammschlacht vor Gericht.
Prince und die Musikindustrie: Hatte der Pop-Gigant Geldprobleme?
Und die Stücke des Millionenkuchens könnten noch kleiner werden, wenn an den Gerüchten etwas dran ist, das Prince Geldprobleme hatte. "TMZ" berichtet nämlich auch von den zwei größten Marketing-Schwächen des Pop-Giganten: Zum einen habe er sich beharrlich geweigert, die Rechte an seiner Musik im großen Stil zu verkaufen - eine der gängigsten und lukrativsten Vermarktungsmethoden im Musikgeschäft. Zum anderen sei er ein derart impulsiver Künstler gewesen, dass seine Konzerte oft kurzfristig terminiert wurden, was die Promotion schwierig machte und die Einnahmen senkte. Gleichzeitig habe Prince aber vor allem in den letzten Jahren seines Lebens auf ganz großem Fuß gelebt...
Sein Anwesen soll zum Museum werden: Ein neues Graceland?
In welcher Höhe auch immer die Verwandten erben sollten, eines hat Prince' Schwager Maurice Phillips den Fans bereits angekündigt: Das rund 4.600 Quadratmeter große Anwesen Paisley Park in der Nähe von Minneapolis soll ein Museum werden - ein Ort, an dem die Anhänger ihrem mit nur 57 Jahren verstorbenen Star gedenken können. Der Studio- und Villen-Komplex, der nach Angaben der britischen Zeitung "The Sun" umgerechnet rund sechs Millionen Euro wert ist, könnte somit Elvis' Graceland in Memphis Konkurrenz machen.