Auf der Weltbühne: Wenn Stars Politikerin*innen spielen

Es ist eine alte Bekannte, die Katharina Thalbach gleich zweimal spielte: 2013 gab die Berlinerin in 'Der Minister' schon einmal Angela Merkel, allerdings hieß sie in der Satire Angela Murkel. Bei 'Miss Merkel: Mord in der Uckermark' wird kein U für ein E gemacht und sie darf jetzt im RTL-Krimi nach der Romanvorlage von David Safiier die ehemalige Kanzlerin mit richtigem Namen geben.

Ulrich Tukur gab 2005 in 'Die Nacht der großen Flut' den damaligen Hamburger Bürgermeister Helmut Schmidt, den späteren Bundeskanzler, der 1962 während der Hamburger Flutkatastrophe die Rettungsaktionen koordinieren musste und sich damit in die Legende der Hanse-Stadt eintrug.

Michael Sheen spielte den britischen Premierminister Tony Blair 2003 in dem britischen TV-Film 'The Deal' gleich so gut, dass er ihn in 'The Queen' gleich noch einmal, und diesmal vor internationalem Publikum, verkörpern durfte. 2010 war es dann das letzte Mal: In 'The Special Relationship' ging es um die Beziehung zwischen Tony Blair und Bill Clinton. Den amerikanischen Präsidenten spielte damals…

…Dennis Quaid. Der Amerikaner setzte alles daran, neben dem brillanten Sheen als nicht ganz unumstrittenem Bill Clinton nicht unterzugehen.

Kontroverse Präsidenten ist auch das Stichwort für den nächsten Schauspieler: Anthony Hopkins spielte 1995 in 'Nixon' und war als berüchtigtes und paranoides amerikanisches Staatsoberhaupt kaum wieder zu erkennen. So gut war der Waliser, dass er für einen Oscar nominiert wurde.

Amerikanische Präsidenten sind gut für eine Oscar-Nominierung - das stellte auch Daniel Day-Lewis fest, der 2012 für die Darstellung von Abraham Lincoln seinen dritten Oscar kassierte.

Wir bleiben in den USA, und bei Bill Murray fällt einem nicht zuerst für die Darstellung von ernstzunehmenden Politikern ein, aber auch er reiht sich in diese Riege ein: 2012 gab er den legendären Präsidenten Franklin D. Roosevelt in 'Hyde Park am Hudson' und wurde dafür mit einer Golden-Globe-Nominierung belohnt.

Schlusslicht unter den amerikanischen Präsidenten bildet Donald Trump und es werden sicherlich noch Filme über ihn gedreht, aber bislang hat sich nur die Sketchshow 'Saturday Night Live' mit ihm befasst und Alec Baldwin verdankt seiner satirischen Darstellung des Politikers das dritte Comeback in seiner Karriere.

Von dubiosen Politikern zu echten Helden: Idris Elba konnte sich 2013 in 'Nelson Mandela - Der lange Weg zur Freiheit' schauspielerisch vollkommen austoben, als er den südafrikanischen Präsidenten darstellte, der 27 Jahre vom Apardheitsregime eingesperrt und dann in einer wahrhaft filmreifen Fügung 1994 zum Oberhaupt des afrikanischen Landes ernannt wurde.

Es gibt bislang nur wenige Politikerinnen, die es auf die Leinwand geschafft haben, aber Meryl Streep setzte 2011 in 'Die eiserne Lady' der britischen Premierministerin Maggie Thatcher ein filmisches Denkmal, das so gut war, dass sie dafür ihren dritten Oscar bekam

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