Ralph Siegel: So begann seine letzte ESC-Mission

Komponist Ralph Siegel und Sängerin Laura Pinski treten beim ESC-Vorentscheid am Donnerstag an. Der Weg dorthin war lang und doch so kurz, wie er bei einer Veranstaltung am Sonntag erklärte.
Ein paar Freunde und eine Handvoll Pressevertreter, darunter auch die Nachrichtenagentur spot on news, hat Komponist Ralph Siegel (70) am Sonntagabend in "Iberl's Gasthaus und Bühne" in München eingeladen, um die heiße Phase vor dem ESC-Vorentscheid am 25. Februar (20.15 Uhr, das Erste) einzuläuten. Star-Gast war die 19-jährige Laura Pinski, die ebenfalls nur allzu gern mit dem Song "Under The Sun We Are One" für Deutschland nach Stockholm fahren möchte.
Nach zwölf langen Jahren
Bei der Veranstaltung wurde nicht nur das offizielle Musikvideo präsentiert, sondern auch ein Making-of-Video, das Siegels jüngste Tochter Alana Siegel (19) gemacht hatte. Doch "Mr. Grand Prix", wie er wegen seiner vielen Erfolge - darunter der erste Platz mit Nicole (51) und "Ein bisschen Frieden" (1982) - genannt wird, erzählte noch mehr. So kam es zur Teilnahme am diesjährigen Vorentscheid:
Einerseits war der Weg sehr lang, denn "zwölf Jahre habe ich es versucht, mal wieder in Deutschland dabei zu sein", erinnert sich Siegel. Allein dreimal davon wollte er schon mit Laura Pinski zum ESC. Andererseits ging dann alles ganz schnell, nachdem Xavier Naidoo (44) aus dem Rennen und doch wieder ein Vorentscheid geplant war. "Wir hatten eine neue Chance", freut er sich noch heute über die entscheidenden Tage im November 2015, in denen er gerade in den USA Urlaub machte und per Telefon davon erfuhr.
"Unter der Sonne sind wir eins..."
"Einen Tag später lag ich in der Sonne und dachte: 'Lieber Gott, danke, dass es mir so gut geht und ich hier liegen darf, aber ich glaub's nicht: Wir haben noch eine Chance!" Und als er so da lag, kam ihm "in kürzester Zeit" das in den Sinn: "Unter der Sonne sind wir eins - 'Under The Sun We Are One'" - der Titel war geboren. "Ich habe mich hoch ans Klavier gesetzt, den Song geschrieben und zwei Tage später Laura angerufen: 'Hör dir mal das Demo an'", erinnert sich Siegel weiter.
Laura antwortete: "Das singe ich Ralph" - und damit war der Urlaub für ihn beendet. Er flog mit der nächsten Maschine aus den USA zurück nach München. "Dann haben wir bis zum 14. Dezember zwei Wochen lang gearbeitet und den Song pünktlich zum Einsendeschluss um 16 Uhr abgegeben." Im neuen Jahr sei dann endlich der erlösende Anruf von Sony gekommen: "Ralph, ihr seid dabei!" - "und ich habe mich unendlich gefreut".
Doch die Teilnahme beim Vorentscheid bedeutet noch keine beim ESC, denn die Konkurrenz am Donnerstag ist groß. Das weiß auch Ralph Siegel: "Oh, das wird schwer! Aber wer es nicht versucht, hat gar keine Chance", weiß der Mann, der zum 25. Mal beim ESC und zum letzten Mal für Deutschland antreten möchte...