Von kalten Spionen zum "Night Manager": Die Helden von John le Carré
Nach dem Kalten Krieg wurde er von vielen abgeschrieben - schließlich drehten sich John le Carrés Spionagethriller vor allem um dieses Thema. Aber der Bestsellerautor bewies, dass er auch anders kann. Sein "The Night Manager" feierte gerade im TV einen großen Erfolg.
John le Carré ist der König der Spionage-Thriller. Nicht nur mit seinen Büchern sorgt der Schriftsteller, der heute seinen 85. Geburtstag feiert, für Furore: Seine Geschichten wurden oftmals für TV und Kino umgesetzt. Mit "The Night Manager" feierte eine seiner Storys gerade wieder einen großen Erfolg, auch wenn die BBC-Serie le Carrés Version in abgewandelter Form zeigte. Und nicht nur diese Adaption war hochkarätig besetzt...
John le Carrés Helden auf der Leinwand
In "The Night Manager" glänzten unter anderem Tom Hiddleston und Hugh Laurie in Hauptrollen. Aber auch die anderen Verfilmungen von John le Carrés Werk waren oftmals top besetzt. Sein Roman "Dame, König, As, Spion" wurde zweimal verfilmt. 1979 produzierte die BBC eine siebenteilige TV-Serie, die Rolle des berühmten Geheimdienstmannes George Smiley übernahm damals Alec Guinness (1914-2000). 2011 kam eine Neuverfilmung in die Kinos. Neben Gary Oldman als George Smiley spielten Colin Firth, Tom Hardy, Mark Strong, Benedict Cumberbatch und John Hurt darin.
In "Der Spion, der aus der Kälte kam" - das Buch war le Carrés großer Durchbruch - war 1965 Richard Burton zu sehen, in "Krieg im Spiegel" (1969) Anthony Hopkins und "Die Libelle" (1984) wurde mit Diane Keaton und Klaus Kinski verfilmt. In "Das Rußland-Haus" (1990) wirkten Sean Connery und Michelle Pfeiffer mit, in "Der Schneider von Panama" (2001) Pierce Brosnan, Geoffrey Rush und Jamie Lee Curtis. "Der ewige Gärtner" (2005) lief mit Ralph Fiennes und Rachel Weisz. In "A Most Wanted Man" (2014) spielten nicht nur Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Willem Dafoe und Robin Wright, sondern auch Daniel Brühl, Nina Hoss und Herbert Grönemeyer, der auch den Soundtrack dazu geschrieben hatte.
John le Carré spielt selbst mit
Der Schriftsteller mag einige Verfilmungen seiner Werke offenbar so sehr, dass er auch selbst immer wieder in Kurzauftritten zu sehen ist: In der Neuverfilmung von "Dame, König, As, Spion" und in "Die Libelle" war er bereits aufgetreten und auch in "The Night Manager" taucht er als Gast eines Restaurants auf.
John le Carré war selbst Spion
Einen John le Carré gibt es nicht wirklich. Eigentlich lautet der Name des Autors David Cornwell. Er kam 1931 im englischen Poole zur Welt und studierte später unter anderem Deutsche Literatur in Bern. Zwischen 1956 und 1958 unterrichtete er in Eton, zwischen 1959 und 1964 war er Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes. John le Carré war dabei unter anderem in Bonn und in Hamburg tätig. Sein erstes Buch schrieb er 1961.
Schnell zum Erfolg
Sein berühmtes Werk "Der Spion, der aus der Kälte kam", das 1963 veröffentlicht wurde, soll er in fünf Wochen verfasst haben. John le Carré schreibt seine Bücher angeblich auch alle mit der Hand, bevor seine Frau sie abtippt. Sauer wird der Autor allerdings, wenn behauptet wird, er verarbeite wahre Insider-Informationen aus dem britischen Geheimdienst. Er besteht darauf, dass alle seine Geschichten frei erfunden sind.