Werner Zimmer: Das Sportler-Leben der Anderen
Nicht minder wichtig wie der Sportler selbst ist der Fachmann, der über ihn berichtet. Der am Montag verstorbene Werner "Mister Sportschau" Zimmer war ein solcher Experte, der sein Leben dem Sport widmete.
Die Sportwelt trauert um einen ganz Großen ihrer Zunft. Im Alter von 78 Jahren ist der deutsche Fernseh- und Radiomoderator Werner Zimmer seiner Krebserkrankung erlegen. Das gab der Saarländische Rundfunk via Twitter-Nachricht bekannt, jener Sender, bei dem Zimmer langjährig das Amt des Programmdirektors innehatte. Doch seine große Leidenschaft war schon früh in seinem Leben der Sport - nicht als aktiver Leichtathlet, sondern als nicht minder aufopferungsvoller Berichterstatter.
Auch bei Switch besitzt die Sportschau Kult-Status, wie dieser Clip bei MyVideo zeigt
Schon bei einem Ruderlehrgang seiner Universität merkte Zimmer, dass seine Karriere wohl außerhalb der Sportanlage liegen würde. Prompt versuchte er sich als Kommentator für seine Kommilitonen - "dass ich mich zuvor um die Eskimo-Rolle gedrückt hatte, fiel dadurch weniger auf", zitiert ihn sein Heimat-Sender SR.
Besser bekannt dürfte er der Sportwelt aber unter seinem Spitznamen "Mister Sportschau" gewesen sein, den er sich für beinahe 30 Jahre als Moderator der ARD-Sendung redlich verdiente. Von 1966 bis 1993 führte er einmal pro Woche durch den Abend und informierte dabei nicht nur über Fußball, sondern auch über seine Paradedisziplin, die Leichtathletik. Ob die olympischen Sommer- beziehungsweise Winterspiele, oder die Europa- und Weltmeisterschaft im Fußball: Zimmer war stets mittendrin, statt nur dabei.
Professor Thomas Kleist, der Intendant des Saarländischen Rundfunks, verabschiedete Zimmer mit diesen Worten auf der Internet-Seite des Senders: "In vierzig Jahren Rundfunktätigkeit war Werner Zimmer eine herausragende Persönlichkeit für den Saarländischen Rundfunk, für die ARD und für das gesamte öffentlich-rechtliche System. Er war ein Mann des Radios und des Fernsehens und hat in vielen, vielen Sendungen, vor allem als 'Mister Sportschau' und als Teamchef der Tour de France-Berichterstattungen der ARD, das Ansehen des SR weit über die Region hinaus, national wie international, nachhaltig geprägt. Im Bereich Sportberichterstattung war er als Experte anerkannt und als Reporter und Moderator gefragt. Er ist dem SR und dem Saarland stets treu geblieben. Sein Elan, sein unbändiger Wille Neues anzuschieben und seine selbstlose, herzliche Art werden uns fehlen."