Nachlese "Der Maulwurf": Wenig Tatort, viel Twitter
Johanna Grewel (Alina Levshin), Maik Schaffert (Benjamin Kramme) und Henry Funck (Friedrich Mücke) in ihrem zweiten Tatort "Der Maulwurf". © MDR/Andreas Wünschirs
Quote gut, Rest naja: "Der Maulwurf", der zweite Tatort des 2013 neu installierten Teams aus Erfurt, holte den Tagessieg und brachte es auf 8,47 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 23,6 % (14-49: 2,5 Mio.; 18,5 %). Das sind fast zwei Millionen weniger als beim Debüt. Doch die Kritik war weniger wohlwollend zu den jungen Ermittlern, sowohl im Vorfeld als auch während des Tatortes bei Twitter.
Die Kommissare Henry Funck (Friedrich Mücke), Maik Schaffert (Benjamin Kramme) und Johanna Grewel (Alina Levshin) sollen eigentlich frischen Wind in die etwas angestaubte Tatort-Landschaft bringen. Doch so jung die Ermittler, so hölzern und steif sind die Drehbücher der ersten beiden Fälle geraten. Immerhin hat man, im Gegensatz zum Debüt vor einem Jahr, in "Der Maulwurf" auf "Alter"-"Digger"-Dialoge und Energy-Drink-Exzesse verzichtet.
Ein wenig besser ist es also geworden, doch um einen wirklich guten, jungen Tatort zu machen, müssen den Figuren bessere Texte in den Mund gelegt werden. Auch ein Problem: Die ständige Reminiszenz an ihre Mentoren, denn so wirken Funck, Schaffert und Grewel nicht wie ernstzunehmende Ermittler, sondern wie eine Kriminalisten-Krabbelgruppe.
Die besten Twitter-Kommentare zum Tatort "Der Maulwurf"
"Der Maulwurf" hieß der Tatort - Steilvorlage für allerlei Twitter-Witzchen.
Im Gegensatz zu den Kommissaren wussten die meisten Zuschauer schon nach weniger als der Hälfte, wer in Erfurt Dreck am Stecken hat.
Irgendwann war dann klar: Eine vernünftige Krimi-Handlung oder gar Spannung brauchen wir nicht mehr zu erwarten. Mehr Zeit für Twitter!
Fazit: