Neues Tatort-Team in Dresden startet Dreharbeiten
Erster Tatort für Alwara Höfels, Martin Brambach und Karin Hanczewski: In Dresden starteten die Dreharbeiten für "Auf einen Schlag". © MDR/Andreas Wünschirs
Ob es der MDR diesmal auf die Reihe kriegt? Nach dem misslungenen Erfurt-Experiment und dem wenig beliebten Leipziger Duo Saalfeld/Keppler startet der Sender einen neuen Tatort, diesmal in Dresden. Immerhin hat man mit dem Weimarer Team einen echten Erfolg gelandet, die Richtung der neuen Ermittlerinnen ist offenbar die gleiche. Idee und Drehbuch stammen jedenfalls von Ralf Husmann, der mit diversen Kolumnen und nicht zuletzt dem Serien-Erfolg "Stromberg" gezeigt hat, dass er schlauen Humor an den Mann bringen kann.
In Dresden tritt nun ein - fast - rein weibliches Team den Dienst an. Alwara Höfels, die einmalig an der Seite von Joachim Król in Frankfurt ermitteln durfte, ist Kommissarin Karin Gorniak, Karin Haczewski ist Henni Sieland und Jella Haase (die Chantal aus "Fack Ju Göthe") ist Polizeianwärterin Maria Mohr. Vorgesetzter des Trios ist Martin Brambach als Dienststellenleiter Peter Michael Schnabel. Warum man die Sache mit dem Frauen-Team nicht auch hier konsequent durchgezogen hat, bleibt wohl ein Geheimnis.
Schlager können tödlich sein
Beim ersten Fall "Auf einen Schlag" (Arbeitstitel) verschlägt es die drei Ermittlerinnen jedenfalls in die ach so heile Schlagerwelt. Bei der Aufzeichnung der Sendung "Hier spielt die Musik" wird Toni Derlinger vom Gesangsduo Toni & Tina erschlagen. Die Kollegen wirken ehrlich erschüttert. Doch Toni & Tina waren auf dem absteigenden Ast, die poppige Laura und eine "Volks-Rock'n'Roll"-Gruppe machte dem traditionellen Duo ernsthafte Konkurrenz.
Wer hat vom Tod des Sängers profitiert? Wollte sich ein zurückgewiesener Fan an Toni rächen? Gorniak, Sieland und Mohr tauchen in eine eigene Welt ein entdecken schon bald, was hinter dem schönen Schein steckt. Dabei gerät eine der Ermittlerinnen in große Gefahr.
Klingt gut, soweit. Man traut es den Darstellerinnen, Autor Husmann und Regisseur Richard Huber ("Der irre Iwan") durchaus zu, daraus einen knackigen, frischen und vor allem jungen Tatort zu machen. Vielleicht etabliert sich der MDR nach dem Erfolg in Weimar ja hiermit in der Nische eines tiefgründigen, satirischen Humors im Gegensatz zu den angestaubten Altherren-Witzchen aus Münster. Wann die Dresdner Damen Premiere feiern, ist noch nicht bekannt.