Saarland-Tatort: Dann lieber Traumschiff

Tatort Saarbrücken: Der vorletzte Auftritt von Devid Striesow alias Jens Stellbrink. © SR/Manuela Meyer
Traumschiff oder Tatort? Jedes Jahr am 1. Januar die gleiche Frage, jedes Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Sachen Quote. Mit nicht ganz acht Millionen (7,92 Mio, 21,4 % Marktanteil) lag "Mord Ex Machina" am ersten Tag 2018 vorne, Werbung für den Tatort hat die Folge aber nicht gerade gemacht.
Die meisten Vorab-Kritiken waren verheerend, auch die Kommentare bei Twitter und Co. ließen kaum ein gutes Haar an der kruden Geschichte um einen Daten-Händler mit selbstfahrenden Autos. Auch wenn Datenschutz und die riskanten Aspekte der Digitalisierung nicht zu unterschätzen sind und topaktuell bleiben, die Story und vor allem die Botschaft dieses Neujahrs-Tatortes machen fassungslos. Haltloser Kulturpessimismus, Schwarzmalerei und fatale Vereinfachung bis hin zu schlicht falschen Darstellungen sind ein Armutszeugnis für Autoren, Sender und die Reihe an sich.
Ob Hauptdarsteller Devid Striesow als Jens Stellbrink, der im Film sein Smartphone entsorgen musste und auf analoge Hilfsmittel zurückdrehte, das genauso sieht, wissen wir nicht. Doch "Mord Ex Machina" war sein vorletzter Tatort. Trotz der Abkehr vom ursprünglich rollerfahrenden Wickelhosenträger zum halbwegs ernst zu nehmenden Ermittler, trotz der Bemühungen um eine Neuausrichtung, der Tatort Saarbrücken hat in dieser Konstellation nie funktioniert. Wirre Drehbücher, grottenschlechte Dialoge und gestelztes Aufsagen mühsam auswendig gelernter Sätze lassen sich auch von einem der profiliertesten Mimen des Landes nicht retten. Man kann Devid Striesow zum Ausstieg eigentlich nur gratulieren.
Das sagt Twitter zum Saarland- Tatort
Saarbrücken und dann auch noch ein IT-Thema...man ahnt schon, in welche Richtung das geht...
Und siehe da: Alle schlimmen Erwartungen wurden erfüllt - oder sogar übertroffen.
Müssen wir zum Fazit noch viel sagen?