„Mit dem Zweiten sieht man besser“ lautet seit über 50 Jahren die Devise des Zweiten Deutschen Fernsehens. Als öffentlich-rechtlicher Sender bietet das ZDF seinem Publikum Information, Kultur, Beratung und Unterhaltung. Eine Fernsehlandschaft ohne Mainzelmännchen? Kaum vorstellbar.
Den Grundstein des Zweiten Deutschen Fernsehens legte ein Staatsvertrag aus dem Jahr 1961. Dieser formuliert den bis heute geltenden gesellschaftlichen Programmauftrag: ein Vollprogramm aus Information, Bildung und Unterhaltung.
Das ZDF ging am 1. April 1963 mit einer Fernsehansprache des Gründungsintendanten Karl Holzamer erstmalig auf Sendung. Der Sendebetrieb nahm in provisorischen Studios in Eschborn seinen Lauf. Das bundesweite Programm flackerte zunächst in schwarz-weiß über die heimischen Bildschirme. Das änderte sich vier Jahre nach Sendestart. Das ZDF präsentierte sich nun in Farbe.
1973 entwickelte das Zweite ein neues Programmschema. Die Nachrichtensendung „heute“ zählte zu den wesentlichen Neuerungen. Bis heute hat sie sich ihren unbestrittenen Sendeplatz um 19 Uhr erhalten.
Nach über 20 Jahren zog das Sendezentrum nach Mainz-Lerchenberg. Das ein Quadratkilometer große ZDF-Grundstück steht bis heute ganz im Zeichen der Mainzelmännchen.
Das ZDF stellte zwei Zuschauerrekorde im deutschen Fernsehen auf. Die Quoten waren allerdings keinen Eigenproduktionen geschuldet, sondern sportlichen Großereignissen. 2006 bescherte das Sommermärchen dem ZDF unvergleichlichen Erfolg. Das Halbfinale der FIFA-Fußball-WM Deutschland gegen Italien verfolgten knapp 30 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher. 2014 konnte der Rekord geknackt werden. Das WM-Halbfinale Deutschland gegen Brasilien, übertragen vom ZDF, lockte 33,86 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.
In den 1960er und 1970er Jahre machte sich das Zweite mit großen Fernsehshows einen Namen. Programmprägende Showmaster waren Hans Rosenthal („Dalli-Dalli), Wim Thoelke („Der Große Preis“) und Lou van Burg („Der Goldene Schuss“). Aushängeschild des ZDF-Programms waren und sind außerdem eigenproduzierte Fernsehkrimis („Der Alte“, „Derrick“) und seichte Unterhaltungsfilme („Das Traumschiff“). Die wohl erfolgreichste und langlebigste TV-Show des ZDFs ging 1981 auf Sendung. „Wetten, dass…?“ wurde von Frank Elstner erfunden und moderiert. Nach sechs Jahren übernahm Thomas Gottschalk das Zepter und trieb die Quoten in die Höhe. Zwei Jahre nach Markus Lanz´ Übernahme 2012 wurde das Format abgesetzt. Prägend für die Programmlandschaft der 2000er Jahre war der Auftakt der Polit-Talkshow „Maybrit Illner“ und des Magazins „Frontal 21“. Die Sendungen sind bis heute fest im ZDF-Programm verankert.
Neben dem ZDF-Vollprogramm hält das Zweite noch weitere Angebote bereit. ZDFneo überzeugt mit einem großen Unterhaltungsprogramm. Die Bereiche Zeitgeschichte, Politik und Wissen deckt ZDFinfo großflächig ab. Insbesondere für ein junges Publikum konzipiert wurde funk, ein Angebot von ZDF und ARD. Via YouTube, Facebook, Snapchat, Instagram und andere soziale Plattformen soll das 14-29-jährige Publikum erreicht werden.
In erster Linie wird das ZDF-Angebot durch den Rundfunkbeitrag finanziert. Seit dem 1. April 2015 muss jeder Haushalt den Beitrag in Höhe von 17,50 Euro verrichten. An das ZDF gehen davon 4,36 Euro ab. Die restlichen Ausgaben werden durch Werbeeinnahmen abgedeckt. An Werktagen dürfen bis zu 20 Minuten Werbung ausgestrahlt werden. Nach 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen herrscht Werbeverbort für die öffentlich-rechtlichen Sender.
Unverkennbares Wahrzeichen des ZDFs sind die Mainzelmännchen. Sie dienen der Trennung von Werbespots. Ihr Name geht auf die Stadt Mainz, den ZDF-Sitz, zurück.