Bettina Böttinger zieht Bilanz: Was sie wirklich bereut
Moderatorin Bettina Böttinger feierte am Montag ihren 60. Geburtstag - ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Alles in allem überwiegt das Positive, doch etwas stimmt sie nachdenklich.
Ein ereignisreicher Sommer nimmt seinen Lauf: Los ging's Anfang der Woche, da feierte Moderatorin Bettina Böttinger ihren 60. Geburtstag. Grund genug auch für ihren Haussender WDR, der beliebten Fernsehfrau eine Doku zu schenken: "Bettina Maria Böttinger - Fast ein Selbstporträt" wird am heutigen Freitag (8.7.) um 21 Uhr im WDR ausgestrahlt. Was es sonst noch zu feiern gibt und welche Überraschung dafür geplant ist, erklärt die Jubilarin im Geburtstagsinterview mit spot on news:
Happy Birthday nachträglich, Frau Böttinger! Wie haben Sie denn am Montag gefeiert?
Bettina Böttinger: Danke! Es war ein schöner und bewegender Tag, weil anlässlich meines Geburtstages das Filmporträt über mich, das am Freitag ausgestrahlt wird, im großen und voll besetzten Kinosaal des Senders gezeigt worden ist. Ich muss sagen, es ist schon etwas Besonderes, wenn man sich auf der großen Leinwand sieht, zumal der Film aus neu gedrehtem Material und Archivaufnahmen besteht. Bei einigen Archivaufnahmen wurde ich schon etwas kleiner im Sitz und habe mich gefragt: Was hat der Friseur damals nur verbrochen?
Kommt im Film denn auch der Hundetrainer Martin Rütter vor, dessen Karriere Sie angekurbelt haben?
Böttinger: Ja, der ist auch dabei. Wir haben ihn ja vor Jahren auf einer Wiese im Erfttal entdeckt, als wir eine Hunde-Soap produzieren sollten. Dafür haben wir diverse Hundeschulen in Nordrhein-Westfalen abgeklappert. Irgendwann trafen wir dann auf Martin Rütter und seine kleine Hundeschule. Mir gefiel, dass er nicht nur auf die Hunde einging, sondern auch auf das andere Ende der Leine, die Halterinnen und Halter. Und außerdem hatte er einen ganz guten Witz. Das Ergebnis war dann "Eine Couch für alle Felle" - und auch danach haben wir noch viele Jahre zusammengearbeitet.
Dieses Jahr gibt es noch etwas zu feiern...
Böttinger: Ja, es gibt noch eine große Sause, denn es muss ja auch noch zehn Jahre "Kölner Treff" (2. September) gefeiert werden.
Was können Sie zur Jubiläumssendung schon verraten?
Böttinger: Wir haben eine ganz besondere Verabredung getroffen. Normalerweise weiß ich selbstverständlich, welche Gäste in die Talkshow kommen. Dieses Mal hat sich mein Team aber ausgedacht, dass ich nicht weiß, wer kommt. Das ist hart und ein Risiko, aber das Vertrauen zu meinem Team ist sehr groß. Und nach zehn Jahren muss ich mich jetzt eben einfach mal so richtig überraschen lassen. Ich bin schon sehr gespannt...
Nochmal zurück zum 60. Geburtstag. Das ist ja ein guter Zeitpunkt, um mal Bilanz zu ziehen. Wie fällt Ihre aus?
Böttinger: Ehrlich gesagt habe ich mich manchmal schon gefragt, ob ich tatsächlich in meinem Leben ein bisschen zu viel gearbeitet habe, weil schon sehr viel Lebensraum von der Arbeit besetzt war. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich mich auch gefragt, ob es nicht schön gewesen wäre, den einen oder anderen Abend mit ihr zu verbringen, anstatt wieder etwas vorzubereiten oder unterwegs zu sein... Andererseits kann ich Ihnen sagen, dass ich nicht zuletzt durch den Brief von Tom Buhrow [57, WDR-Intendant] und die Worte von Jörg Schönenborn [51, WDR-Fernsehdirektor] das Gefühl habe, dass ich auch mit meinem Beruf etwas Sinnvolles auf die Beine gestellt habe. Das macht mich glücklich. Es ist ein schönes Gefühl, von vielen Menschen gemocht und ernstgenommen zu werden.
Für viele Frauen sind sie auch ein echtes Vorbild. Was glauben Sie warum?
Böttinger: Das kann schon sein, zumindest bekomme ich viel Post, auch von jungen Frauen, in der ich das widergespiegelt bekomme. Vielleicht weil ich mich durchgesetzt habe und gezeigt habe, dass man auch in schwierige Situationen durchhalten kann. Ich finde einfach, dass man Haltung zeigen muss. Die Frau in der Gesellschaft ist für mich nach wie vor ein großes Thema. Sie wird immer noch nicht von allen ernstgenommen.