"Die Höhle der Löwen": Maschmeyers Deal für seine verstorbene Mutter

Kompromisslos bissig und zutiefst gerührt: Zum Staffel-Finale kochen die Emotionen in der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" (abrufbar bei RTL+) noch einmal über. Im Werben um einen Deal mit den Erfindern eines medizinischen Mundgels zeigt Ur-Löwin Judith Williams (53) ihrem Kollegen Ralf Dümmel (58) ihre Krallen. Als zwei Erfinder die Vorteile ihrer digitalen Plattform für Senioren präsentieren, rührt das einen ganz besonders: Carsten Maschmeyer (66). Er hätte seiner verstorbenen Mutter gern die Vorzüge des digitalen Angebots ermöglicht. Für ihn steht fest: Für diesen Deal gibt er alles.
Kinder-Bremsen-Deal ausgebremst
Diese Erfindung könnte Eltern-Nerven beruhigen: Julius Müller (37) und Sebastian Lyschick (44) aus Unsleben präsentieren ihre Weltneuheit "mySTOPY". Die aufsteckbaren Bremsassistenten für gängige Kinder-Laufräder sind von den Eltern fernsteuerbar. Dank "mySTOPY" sollen so Gefahrensituationen für Kinder und Eltern der Vergangenheit angehören. Für 15 Prozent an ihrem Unternehmen rufen die beiden 135.000 Euro auf. Zur Demonstration ihres Produkts haben die Gründer Quinn (3) und Ella (4) ins Studio mitgebracht. Doch im Gegensatz zu den beiden Kindern lösen die Gründer und deren Geschäftszahlen bei den Löwen nicht nur positives Feedback aus. Ein Darlehen von 400.000 Euro verursacht "Bauchgrimmen" bei Dagmar Wöhrl (71) & Co. Carsten Maschmeyer sieht außerdem Defizite beim Verkaufstalent der beiden: "Ihr steht selbst ein wenig auf der Bremse." Am Ende ist Ralf Dümmel die letzte Hoffnung: "Die Herausforderung ist: Wo soll das verkauft werden?" Preis und Firmenbewertung sind ihm außerdem "einen Tick zu hoch". Als letzter Löwe steigt auch er aus.
"Hallo Gertrud" als Zeichen für den Deal?
Ehe die nächsten Gründer ihre Präsentation starten, ist auf deren Bildschirm "Hallo Gertrud" zu lesen. Das weckt bei Carsten Maschmeyer "sensible Emotionen". Seine verstorbene Mutter hieß Gertrud. Ein Zeichen für einen Deal? Mit "family.cards" stellen Teo Ortega (47) und Simon Hafner (36) aus Berlin ihr smartes Kartensystem als Teil einer digitalen Plattform vor. Damit können Senioren mittels verschiedener Karten mit ihren Angehörigen via Fernseher Video-Telefonate ausführen und andere Handy-Apps nutzen. Fünf Prozent an "family.cards" sollen die Löwen 250.000 Euro kosten. Fest steht: Carsten Maschmeyer hätte seiner verstorbenen Mutter Gertrud zu Lebzeiten gern die Services von "family.cards" zuteilwerden lassen.
Dass es bereits drei Großinvestoren gibt, findet Tillman Schulz (35) gar nicht positiv: "Ihr wollt hier nur die Werbung mitnehmen." Wie Judith Williams steigt er aus: "Ich frage mich, ob wir die Senioren nicht unterschätzen." Carsten Maschmeyer kann sich einen Deal vorstellen, allerdings für zehn Prozent am Unternehmen. Er und die Gründer einigen sich schließlich bei 7,5 Prozent. Und Maschmeyers Freude ist greifbar: "Ist das nicht süß? Da steht 'Hallo Gertrud' und jetzt bin ich in dem Deal drin." Schicksalhaft, wie Judith Williams findet: "Die haben dich nicht nur als Investor gecatcht, sondern auch in deinem Herzen." Und Maschmeyer bekennt: "Die fehlt mir schon, die Mama."
Kein Löwen-Hunger auf den Kanada-Snack
Poutine ist in Kanada so beliebt wie in Deutschland die Currywurst. Den kanadischen Snack aus Pommes, Käse-Stücken und Bratensoße wollen Holger Böckner (47) und Geneviève Pilon (39) aus Berlin auch auf dem deutschen Imbiss-Markt etablieren. Mit 15 Prozent für 125.000 Euro wollen sie ihre "Poutine Kitchen" einem der Löwen schmackhaft machen. Leider beißen die Investoren nicht an wie gewünscht. "Es ist nicht so meins", gesteht Ralf Dümmel nach der Verkostung. "Extrem salzig" finden auch die übrigen Löwen den Kanada-Snack. Nils Glagau (49) ist sich sicher: "Ich würde diese Schale nicht nochmal bestellen." Für Carsten Maschmeyer schmecken die Geschäftszahlen der beiden "nicht nach Erfolg". Als die Gründer berichten, dass sie ihr Poutine-Set in den Tiefkühlabteilungen der Republik anbieten wollen, ist auch für Ralf Dümmel und Tillman Schulz der Deal abgehakt.
Haben sich die Artenschützer verpokert?
"Regional statt Regenwald" lautet das Motto der beiden Gründer Felix Schulze-Varnholt (27) und Lara Boye (32) aus Berlin. Die Artenschützer schenken mit ihrem Start-up "Artenglück" bedrohten heimischen Arten neuen Lebensraum auf brach liegenden Ackerflächen. Ihre Maßnahmen zum Erhalt heimischer Pflanzen-, Insekten- und Vogel-Vielfalt werden bereits von zahlreichen Unternehmen in Deutschland unterstützt: "Unsere Aussaat-Events schaffen nicht nur Biodiversität, sondern auch echte Teamerlebnisse", erklärt Lara Boye. Beide benötigen 250.000 Euro für zehn Prozent an "Artenglück". Bei den Löwen kommt das Engagement der beiden gut an. "Richtig geil" finden Nils Glagau und Carsten Maschmeyer die beiden: "Allerdings müssten wir auf jeden Fall zwanzig Prozent haben." Zu viel für die Gründer, die mit 15 Prozent ein Gegenangebot machen. Doch die beiden Löwen beißen nicht an. Die Artenschützer starten einen letzten Anlauf für einen Deal: "Könnte sich einer von euch vorstellen, für zehn Prozent zu investieren?" Doch beide Löwen steigen aus und die Gründer ziehen ohne Deal von dannen. Haben sie sich verpokert?
Bissiges Löwen-Duell um Mundgel-Deal
Ein gesundes Gebiss ist für Raubtiere wie Löwen lebenswichtig. Das wissen auch Dr. Dana Adyani-Fard (42) und Dr. Thomas Greussing (47) aus Meerbusch, die ihr Mundgel "BLISSAND" vorstellen. Das Gel soll das Zahnfleisch mit natürlichen Inhaltsstoffen und Betroffene bei der Behandlung von Parodontitis unterstützen. Die erfahrene Zahnärztin und der Marketing-Experte benötigen 200.000 Euro für zehn Prozent an ihrer Marke "BLISSAND" und deren weiteren Aufbau. Drei Löwen machen sie den Mund so richtig wässrig: Das Duo Ralf Dümmel und Nils Glagau ist an einem Deal ebenso brennend interessiert wie Judith Williams. "Hier brodelt es ganz schön", erkennt Janna Ensthaler (41) - und der bissige Zweikampf kann beginnen. "Euer Produkt trifft unseren Nerv", so Nils Glagau. Und Partner Ralf Dümmel stellt in Aussicht: "Von einem anderen medizinischen Produkt habe ich im Teleshop innerhalb von 23 Minuten 100.000 Stück verkauft." Allerdings wollen beide jeweils 12 Prozent an "BLISSAND", also 24 Prozent.
"Nicht räuspern, lieber Ralf"
Judith Williams hält dagegen: "Ich wäre nicht Judith Williams, wenn ich nicht wüsste: Wir sind besser. Wir wollen, dass unsere Gründer als Millionäre im höheren zweistelligen Bereich nach Hause gehen. Es ist nicht das Problem, ein Produkt ins Regal zu bringen..." Als Dümmel sich an dieser Stelle räuspert, kontert Williams: "Du brauchst dich nicht räuspern, lieber Ralf, nur tief Luft holen. Ich weiß, dass ich das richtig groß machen kann." Sie will nur 15 Prozent der Marktanteile und unterbietet damit die Kollegen deutlich. Doch beide entscheiden sich für das Duo Dümmel und Glagau - und einigen sich mit diesem auf zwanzig Prozent der Unternehmensanteile. Williams wünscht "alles, alles Gute!", bleibt aber bei ihrer Meinung: "Ich wäre die bessere Löwin gewesen."