"Die Höhle der Löwen": Fünf Löwen für einen "eBall"

Der Dienstag hat der "Höhle der Löwen" ein echtes Novum gebracht: Für ein futuristisches Produkt haben sich alle fünf Löwen zu einem gemeinsamen Investment hinreißen lassen.
Von "Fernsehgeschichte" zu sprechen wäre doch stark übertrieben. Aber eine kleine Premiere war es schon, was am Dienstagabend in der "Höhle der Löwen" passiert ist: Zum ersten Mal hat ein Produkt alle fünf Investoren begeistert - so sehr, dass Ralf Dümmel (49), Carsten Maschmeyer (57), Judith Williams (44), Frank Thelen (41) und Jochen Schweizer (59) gemeinsam ein Angebot abgegeben haben. Und dieses ominöse Produkt war nicht etwa eine App oder ein Haushaltsgerät. Sondern ein futuristisch anmutendes Fortbewegungsmittel. Oder vielleicht eher ein Spielzeug?
Es heißt jedenfalls "eBall" und ähnelt einem Hoverboard. Draufstellen und losfahren - nur, dass es auf einer Art Ball rollt. Nur Glück für Erfinder Uli Sambeth, dass sich nach Frank Thelen auch noch Jochen Schweizer zum Test auf den "eBall" gewagt hat. Denn während Thelen fast stürzte und sich über mangelnde "Massentauglichkeit" beklagte, fand Bungee-Jumping-Pionier Schweizer das Ganze "nicht so schwer". Von "echter Revolution" und "Bewunderung" war die Rede. Die 500.000 Euro wollte dann aber doch kein Löwe allein zahlen. Für Sambeth, den Firmengründer im Erfinderkittel, rauften sich aber alle fünf zusammen und gaben je 100.000 Euro. "Wir sind jetzt eine Familie, wir sind wie verheiratet - ich bin mit vier Männern verheiratet", frohlockte Judith Williams.
Bartpflege und Überwachung im Kühlschrank
Drei der fünf anderen Investitionssuchern erging allerdings genau andersrum. Bei ihnen waren sich die fünf Löwen auch einig - darin nämlich, kein Geld herauszurücken. Ein Nahrungsergänzungspulver für Hunde namens "Nutriday" schätzten sie als nicht ausgereift ein. Für ein Bartpflege-Öl schien ihnen der Markt zu klein.
Immerhin für reichlich Gesprächsstoff sorgte ein Produkt namens "Zzysh", das einmal geöffnete Getränke und Speisen länger spritzig und frisch halten soll. Denn Gründer Manfred Jüni fabulierte von seinen Produkten als "trojanischen Pferden", die zum Kauf von schnell verbrauchten Nachfüllkartuschen verleiten sollen und irgendwann gar Daten aus dem Kühlschrank sammeln. Vor allem letzteres klang wie eine kapitalistische Zukunfts-Dystopie - Maschmeyer empfahl, "auf die Erde zurückzukommen" und "erstmal Umsatz zu erzielen". 40.000 Euro im laufenden Jahr standen bis zur Sendungsaufzeichnung zu Buche, weit entfernt vom gesteckten Ziel von 2,5 Millionen Euro. Ende der Geschichte.
Ralf Dümmel kriegt's mal wieder gebacken
Zwei junge Entwickler mit einer App zum Online-Freunde-Beschenken schlugen wiederum ein Angebot Jochen Schweizers aus. "Sie hatten Ihre Chance!", ätzte der Unternehmer leicht eingeschnappt. Und am Ende war es dann wieder Ralf Dümmel, der eine findige Familie glücklich machte. Den Kollegen war die Marge beim Verkauf von kindgerechten Backsets der Marke "Kinderleichte Becherküche" zu gering. Dümmel zögerte hingegen nicht. "Da habe ich Lust drauf!", freute sich der Handels- und Vertriebsexperte - und gab der Kleinfamilie Wenz 100.000 Euro mit auf den Weg. Auf dass sie ihr Projekt "Markteroberung" gebacken bekomme.