"Die Höhle der Löwen": Von Note 6 bis zum "Lifechanger"

Mit 79 Jahren hat in der zweiten Folge von "Die Höhle der Löwen" ein Gründer-Spätzünder die Herzen der Investoren erobert. Alt ausgesehen haben dagegen andere.
Ein neuer Dienstag, sechs neue Chancen auf den großen Gründer-Erfolg: Mit den verschiedensten Ideen haben sich die Kandidaten ins TV-Raubtiergehege alias "Die Höhle der Löwen" gewagt. Und so bekamen die Investoren um Carsten Maschmeyer (59) und Co. Puzzle-Möbel, praktische Gartenhelfer und einen "innovativen Stauschlauch" präsentiert - und Klamotten, die aus unerfindlichen Gründen mit einem Reißverschluss verbunden werden.
Löwen als Lebensretter
Ein Happy End gleich zu Beginn der Sendung gab es für die beiden Kindheitsfreunde Karl Hartmann und Konstantin Altrichter. Der Wirtschaftsingenieur und der Arzt haben mit ihrem "daisygrip" einen "innovativen Stauschlauch" erfunden, der in den Krankenhäusern dieser Welt künftig für weniger Tote sorgen soll. Denn laut der beiden Gründer sterben jedes Jahr 30.000 Patienten aufgrund von im Krankenhaus übertragenen Infektionen.
Eine kurze Trockenübung an Dagmar Wöhrl (64) zeigte, wie schnell der Schlauch zur Blutabnahme angelegt wird, leichtes Spiel hatten die beiden trotz ihrer hehren Ziele aber nicht. "Sie haben sich einen Markt ausgesucht - sehr viel schwieriger geht es nicht", befand Maschmeyer, der ihre Erfindung aber auch als "Lifechanger" bezeichnete - und deswegen die 100.000 verlangten Euro gerne springen ließ.
Begeisterte Großkatzen
Beim 79-jährigen Rudolf Wild wurden sämtliche Investor-Löwen zu Schmusekätzchen. Der fränkische Rentner mit rollendem R hat mit seiner Ruwi Multiharke ein Werkzeug erfunden, das alten und jungen Hobbygärtnern die Arbeit erleichtern soll. Von ihm sollten sich jüngere Gründer mit "dicker Hose und nichts dahinter eine Scheibe abschneiden", so Maschmeyer. Aus einem Deal komplimentierten sich dann aber doch vier der fünf Investoren heraus. Nur auf Ralf Dümmel (51) war Verlass. Er sicherte sich letztendlich den Zuschlag mit den Worten: "In jeden Baumarkt rein das Ding!"
Aber auch die wesentlich jüngeren Gründer von "Pazls" sorgten für Begeisterung. Mit einem europaweit patentierten Magnetsystem haben sie Möbel geschaffen, die jederzeit mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug auf- und abgebaut beziehungsweise um weitere Elemente ergänzt werden können. Zum ersten Mal in der Folge schnappten hier gleich zwei Löwen zu - Frank Thelen (42) und Dagmar Wöhrl. Bei exakt gleichen Angeboten entschieden sich die Gründer aus Augsburg schlussendlich für den Online-Experten Thelen.
Naschen wie bei Omi war bei "Spooning Cookie" aus Berlin angesagt. Das Paar Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn hat rohen Keksteig erfunden, der ohne Ei und Backpulver und damit auch ohne potenziellem Bauchweh auskommen soll. Kindheitserinnerung in allen Ehren, so Maschmeyer, aber "das muss gesünder sein oder jünger machen" - sonst passe es nicht in seine Philosophie. Sehr wohl aber in jene von Ralf Dümmel und Dagmar Wöhrl. Gemeinsam schlugen sie den Teig-Pionieren einen "richtig, richtig großen Deal" vor - der zwar mit 38 Prozent Anteil für die hungrigen Löwen seinen Preis hatte, dennoch umgehend akzeptiert wurde. Glückskekse!
Auf den Hund gekommen
Bewegungstracker für Menschen gibt es noch und nöcher. Die Brüder Micha und Jona Neubert haben daher "furryfit" erfunden, einen Tracker für Hunde, der Gesundheit und Aktivität des Vierbeiners überwachen soll. "Helft uns das Leben aller Hunde zu verbessern", fuhren die beiden schwere Geschütze auf. Doch die Tränendrüse funktionierte selbst bei Frau Wöhrl nicht, einer bekennenden Tierliebhaberin. Zu unausgegoren erschien ihr die Idee zu diesem Zeitpunkt - daher gab es keinen Deal.
Mit viel Hoffnung war noch Kimberly Lang aus Österreich angereist, selbsternannte "Mode-Autodidaktin". Doch sogar Frank Thelen, der eigener Aussage nach "von Frauenkleidern keine Ahnung" hat, empfand ihre Erfindung umgehend als Schnapsidee - "Setzen, 6!". Und auch keiner der anderen Löwen biss bei ihrem Versuch an, die Modewelt mit einem umständlichen Taillen-Reißverschluss zu revolutionieren. Oder wie Maschmeyer es unverblümt auf den Punkt brachte: "Das ist doch keine Erfindung!"