Goldene Kamera - oder der Tanz um den goldenen Ohrensessel

Die Goldene Kamera 2017 ist Geschichte - eine spannende darüber zu erzählen, ist nicht einfach. Denn bei Künstlern in Briefumschlägen und auf goldenen Ohrensesseln halfen nicht mal die drei Hollywood-Stars. Für einen echten Überraschungsmoment sorgten immerhin Joko und Klaas - zumindest indirekt.
Dunja Hayali (42) machte die Goldene-Kamera-Gala 2016 mit ihrer Dankesrede für den Preis in der Kategorie Beste Information zu einem echten TV-Ereignis. Noch lange danach wurde über Hasskommentare im Netz, Meinungsfreiheit, Rassismus etc. diskutiert. Doch wer vielleicht auch deswegen hoffte, in diesem Jahr ebenfalls fürs Nicht-Wegzappen belohnt zu werden, hatte Pech. Die Gala in Hamburg, die live im ZDF übertragen wurde, erinnerte ein bisschen an die "Wetten, dass..?"-Ära nach Thomas Gottschalk (66): "Gewollt und nicht gekonnt. Peinlich gegenüber solchen Weltstars", fasste es ein User bei Facebook zusammen.
Da wäre man als Zuschauer fast dankbar gewesen, hätten auch hier die Verantwortlichen geschlafen und wie bei den Oscars einen falschen Umschlag weitergereicht. Apropos Umschlag: In einem solchen lief der eigentlich gefeierte Schauspieler Matthias Matschke (*1968) über die Bühne. Diese Situation konnte auch Unterhaltungsgarantin Annette Frier (43) nicht retten und hüpfte hilflos darum herum...
Der Tanz um den goldenen Sessel
Das passt zum nächsten anstrengenden Moment: Vollkommen zurecht erhielt Moderator Dieter Thomas Heck (79) den Preis fürs Lebenswerk. Weil er nicht mehr so gut zu Fuß ist, wurde er dann aber auf einem goldenen Ohrensessel in der Bühnenmitte platziert - und um ihn herum tanzten und sangen mehr oder weniger aufgedreht Roberto Blanco (79), Howard Carpendale (71), Barbara Schöneberger (43) und Max Giesinger (28). Was wohl würdevoll sein sollte, wirkt eher skurril.
Hollywood-Stars und Gewinner
Hollywood-Flair in Hamburg versprachen dagegen die hochkarätigen Schauspieler Nicole Kidman (49), Jane Fonda (79) und Colin Farrell (40), die als beste internationale Schauspieler und in Fondas Fall für das Lebenswerk ausgezeichnet wurden. Sie lächelten, sahen gut aus, sprachen freundliche Worte und hielten sich ansonsten höflich zurück. Und Sympathieträger Ed Sheeran (26), "Beste Musik International", performte, so wie man es von ihm erwartete, sympathisch.
Es gab aber auch Preise, deren Gewinner zuvor nicht bekannt waren. Als Beste ihrer Zunft aus Deutschland wurden Lisa Wagner (*1979) und Wotan Wilke Möhring (49) ausgezeichnet. Leonard Carow (22) war der beste Nachwuchsschauspieler. Die "heute Show" war das beliebteste Satire-Magazin. Beste Information servierten Marietta Slomka (47) für "heute journal", Caren Miosga (47) für "Tagesthemen" und Peter Kloeppel (58) für "RTL Aktuell". Der beste Mehrteiler/Miniserie war "Morgen hör ich auf" und der beste deutsche Fernsehfilm "Auf kurze Distanz"...
Fake-Gosling widmet Joko und Klaas seinen Preis
Bester Film International war "La La Land" - "aber leider wurden wir reingelegt!", so der Kommentar auf "goldenekamera.de". Gemeint war damit der kleine Gag, den "Circus HalliGalli" sich erlaubte. Denn als überraschenderweise Hauptdarsteller Ryan Gosling (36) den Preis für den Film entgegennehmen sollte, betrat ein zwar ähnlich aussehender, aber doch unbekannter Mann die Bühne - und richtete sich an das Publikum: "Ich bin Ryan Gosling und widme Joko und Klaas diesen Preis - herzlichen Dank", erklärte er auf Englisch. Nicht ohne ein "In Hamburg sagt man Tschüß" hinterherzuschieben. Überraschung im Saal!
Auf dem Twitter-Account von "Circus HalliGalli" gab es dann diverse Auflösungsclips zum Beispiel von den heimlichen Proben für die Preisverleihung zu sehen. Außerdem hieß es: "Alles weitere - dienstag 22:10 bei #HalliGalli".