"Moni's Grill": Das macht die neue Serie so besonders

Fiktion trifft auf Real-Talk: Mit diesem Experiment startet die neue Serie "Moni's Grill" am heutigen Donnerstagabend im Ersten. Wie es dazu kam und was das Konzept so besonders macht, erklärt Autor und Regisseur Franz Xaver Bogner im Interview.
Drei Power-Frauen, prominente Gäste und ein ganz neues Format: So lässt sich die neue Serie "Moni's Grill", die am heutigen Donnerstagabend um 23.30 Uhr im Ersten läuft, in aller Kürze beschreiben. Autor und Regisseur Franz Xaver Bogner (67, "München 7") hat in seinem neuesten Werk zwei verschiedene TV-Formate gekreuzt: Serie und Talk.
Die Idee dazu sei ihm "einfach so gekommen", aber es läge natürlich eine gewisse Spekulation dahinter, wie er der Nachrichtenagentur spot on news verraten hat. "Es ist eine Kombination der zwei meistgebrauchten Formate im deutschen Fernsehen. Da habe ich mir gedacht, ich würde gerne einmal beides miteinander kombinieren."
Fiktion und Talk gehen ineinander über
Die sieben 30-minütigen Folgen fangen immer gleich an: Ein prominenter Gast kommt mit der U-Bahn an und geht direkt in das Lokal "Moni's Grill", ein Geheimtipp im Herzen Münchens. Die Schwestern Moni (Monika Gruber) und Toni (Christine Neubauer) Schweiger führen die Wirtschaft, Mutter Christa (Sarah Camp) kümmert sich um die Buchhaltung. Der Gast bestellt etwas zu essen und während der verschiedenen Gänge beginnt eine Unterhaltung. So gehen Fiktion und Talk schließlich fließend ineinander über.
Dass die drei Hauptfiguren in dieser Konstellation von Monika Gruber (45), Christine Neubauer (54) und Sarah Camp (69) gespielt werden, ist kein Zufall, verrät Bogner: "Es war im Voraus schon besprochen, dass ich mit den drei Hauptdarstellerinnen etwas gemeinsam machen wollte. Die Situation war auch wieder günstig, da ich die Schauspielerinnen kannte, bevor ich geschrieben habe." Das sei für ihn maßgeblich, denn "wenn man eine originelle und originäre Serie machen will, ist es die Grundvoraussetzung, dass man im Vorfeld weiß, für wen man schreibt."
Von Hella von Sinnen bis Harry G
Die Talk-Gäste stammen aus den Bereichen TV, Sport und Comedy. Den Start macht Hella von Sinnen, dann folgen Sonya Kraus, Felix Loch und Georg Hackl, Fitz und Elmar Wepper, Wigald Boning, Regina Halmich und schließlich Harry G. Diese Mischung ist vielversprechend, doch die Suche nach geeigneten Prominenten war gar nicht so einfach, verrät der Regisseur. Da sie vorab nichts vorweisen konnten, hätten sie zuerst viele Absagen bekommen. Passend zum Power-Frauen-Cast seien es übrigens die Frauen gewesen, die zuerst zugesagt und sich auf das Risiko eingelassen hätten.
Jede Folge besteht zu zwei Dritteln aus Handlung und einem Drittel aus Talk. Während die Handlung vorgegeben war, sei der Talk-Teil ziemlich frei gewesen, erklärt Bogner. Das stellte das Team vor eine Herausforderung: "Es wurde in einem Stück durchgedreht. Das waren bis zu 65 Minuten, die da linear gelaufen sind. Da war es folglich auch ein hohes Risiko, im Schneideraum richtige Übergänge zu finden", erklärt der 67-Jährige. Er selbst sieht sein neues Format übrigens als eine Art Zappen mit der Fernbedienung: "Du hast alle fünf, sechs Minuten etwas anderes."
Ein echtes TV-Experiment
"Moni's Grill" ist in der Tat anders, ein echtes TV-Experiment. Bogner ist sehr gespannt auf die Reaktionen vom Publikum. Erste Eindrücke gab es bereits bei einer großen Presse-Preview. Da sei ihm aufgefallen, "dass die unter 30-Jährigen mit dieser Wechselwirkung zwischen Fiktion und Talk unheimlich schnell und gut klargekommen sind". Es habe ihnen gefallen. Das eher ältere Publikum sei dagegen anfangs leicht irritiert gewesen und habe erst Stück für Stück Gefallen daran gefunden. Wie es dann beim breiten Fernsehpublikum ankomme, werde man sehen. Aber: "Das ist das Risiko, unter dem das Experiment läuft."
"Moni's Grill" wird ab dem 22. September 2016 immer donnerstags um 23.30 Uhr im Ersten und freitags um 19.30 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt.