Sissy Spacek: "Arbeit hält mich jung"

Ab dem 27. Mai ist Sissy Spacek wieder als Sally in der Netflix-Serie "Bloodline" zu sehen. Was auf die Mutter und Hotelbetreiberin wartet und welcher neue Charakter zur Serie stößt, verrät sie im Interview.
Hinter einer scheinbaren Idylle versteckt sich oftmals ein dunkles Geheimnis. Die Netflix-Serie "Bloodline" macht das mehr als deutlich. In dem Familiendrama, das sich in den Florida Keys abspielt, brodeln diese dunklen Geheimnisse an die Oberfläche, als das schwarze Schaf der Familie, Sohn Danny (Ben Mendelsohn), in sein Elternhaus zurückkehrt.
Hollywood-Royalty Sissy Spacek ( 66, "Carrie") spielt in der Serie neben Sam Shepard (72) eine Mutter und Geschäftsfrau, die zusammen mit ihrem Mann ein erfolgreiches Strandhotel in Florida betreibt. In der ersten Staffel der erfolgreichen Netflix-Reihe musste Spacek zum einen die Fassade der heilen Welt für die Besucher ihres Hotels aufrechterhalten und sich gleichzeitig den Dämonen der Familie zu stellen. Dem Publikum wird mithilfe einer interessanten Erzähltechnik bereits sehr schnell erklärt, was für ein Schicksal das "schwarze Schaf" Danny erfahren wird.
"Es wird schwierig für Sally"
Nun hat der Streaming-Service Netflix 13 weitere Folgen der Serie produziert. Am 27.Mai gehts los. Die Nachrichtenagentur spot on news traf Spacek in New York und sprach mit der 66-jährigen Leinwand-Legende über ihr Engagement bei "Bloodline" und ihre fortwährende Neugierde, weiterhin in Hollywood aktiv sein zu wollen.
Über ihre Rolle "Sally Rayburn" erzählte Spacek über die neue Staffel: "Es ist schwierig für Sally. Sie ist nicht nett zu ihrer Mutter. Ihr Mann ist tot, ihr Sohn ist tot. Die noch lebenden Kinder wollen nichts mit ihr zu tun haben. Die Familie ist zerbrochen. Am Anfang der zweiten Staffel muss sich Sally einer schrecklichen Situation stellen". Gleichzeitig müsse sie aber so tun, als sei alles in Ordnung, muss ihr Geschäft weiterführen und ihr Leben weiterleben.
"Du weißt nie, was sich hinter verborgenen Türen abspielt"
Spacek ist fest davon überzeugt, dass die Serie viele Aussagen über Familien trifft. "Wir sind alle nur menschlich. Wir sind alle fähig, Fehler zu machen. Wer hätte schon gedacht, dass die Rayburns sich einem solchen Fiasko stellen müssen. Alles schien so glatt zu laufen in ihrem Leben. Für mich ist das eine wichtige Lektion im Leben. Du weißt nie, was sich hinter verborgenen Türen zuhause abspielt", so die Schauspielerin.
Für Spacek ist die Arbeit mit Netflix ein "neues Kapitel in meiner Schauspiel-Karriere", wie sie selbst sagt. Sie zeigt sich "total begeistert, dass sich mit Streaming-Services wie Netflix heute neue Türen öffnen für Schauspieler, ihr Talent auf neuen Kanälen zeigen zu können", schwärmt die 66-Jährige. Sie könne sich gut vorstellen, noch ein paar weitere Staffeln für den Streaming-Dienst zu produzieren.
Kleiner Spoiler für die neue Staffel
Der Unterschied zu ihrer Arbeit als Kinodarstellerin sieht Spacek vor allem darin, dass "die Arbeit für Netflix viel schneller ist. Du hast weniger Gelegenheit, eine Einstellung zu wiederholen. Die Karavane zieht weiter, weil du fertig werden musst. Es macht Spaß, weil du stets hochkonzentriert sein musst", so Spacek. Das sei auch ein Grund dafür, dass die Charakterdarstellerin noch heute "gerne zur Arbeit geht. Es hält mich jung. Ich genieße es noch genauso wie an einem ersten Tag", versichert die Schauspielerin, die dank ihrer Rolle im 70er-Jahre High School-Drama "Carrie" auch heute noch als absolute Kultfigur im Horror-Genre gilt.
Und einen kleinen "Spoiler" für die zweite Staffel hielt Spacek dann auch noch bereit. Am Ende der ersten Staffel taucht ein neuer Charakter auf. "Es ist mein Enkelsohn", so Spacek. Und weiter: "Er stellt sofort eine weitere Bedrohung dar, und Sally muss unheimlich aufpassen, dass sich nicht gleich wieder in ein neues Drama verwickelt wird", verriet Spacek.