So brutal wird der "Tatort: Blutschuld" am Sonntag

Vater, Mutter, Kind? Um alles andere als heile Familien geht es im "Tatort: Blutschuld". Lohnt sich das Einschalten? Hier gibt's die Antwort!
Was war zuerst da, die Henne oder das Ei - oder, um es auf den "Tatort: Blutschuld" (Sonntag, 20.15 Uhr, im Ersten) zu münzen: Machen kaputte Familie krank oder machen Kranke die Familie kaputt? In jedem Fall gibt es diesmal nicht nur eine Leiche. Und den Leipziger Kommissaren Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) stellt sich die Frage, ob sie den empathielosen Wesen, denen sie in ihrem vorletzten Fall begegnen, Herr werden können.
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Das ist die Story
Die Kommissare Eva Saalfeld und Andreas Keppler werden zu einem Tatort gerufen. Dort ist der Abfallunternehmer Harald Kosen (Bernhard Schütz) im Schlafzimmer seines Hauses erschlagen worden. Obwohl viel Bargeld aus dem Wandtresor gestohlen wurde, deutet die Brutalität des Mordes auf eine Tat aus Wut oder Hass hin.
Weder Ehefrau Astrid (Lina Wendel) noch Sohn Patrick (Tino Hillebrand) oder Tochter Sofie (Natalia Rudziewicz) und auch nicht Schwiegersohn Frank Bachmann (Alexander Khuon) scheinen großartig berührt zu sein. Doch der erste Verdacht fällt auf den ehemaligen Firmenpartner, Christian Scheidt (Uwe Bohm). Dessen Tochter wurde vor einigen Jahren von Harald Kosen bei einem Verkehrsunfall getötet. Wollte Scheidt sich rächen?
Lohnt sich das Einschalten?
Ja! Aber für diesen "Tatort" braucht man eher starke Nerven. Denn zwei der drei Leichen werden äußerst brutal getötet. Die dritte gibt's in Nahaufnahme. Und wenn die beiden Kommissare sich am Schluss fragen, "waren wir jetzt zu früh oder zu spät?", wird der eine oder andere zartbesaitetere Zuschauer ähnlich wie die beiden einfach nur froh sein, dass es vorbei ist. Heftig los geht's übrigens gleich am Anfang und eines sei schon mal verraten: Dieser junge Mann überlebt - zumindest das Messer im Hals.
Wenn andere Sonntagskrimis gerne auch mal Herzschmerz der Ermittler einfließen lassen, fehlen diese Gefühle hier fast vollends. Abgesehen vielleicht von den Sorgen um den sedierten Hund. Gegen so viel negative Energie, Respekt- und Distanzlosigkeit kommen Saalfeld und Keppler wie zarte Pflänzchen daher, wenn sie über Befindlichkeiten sprechen: "Du kannst ihn nicht leiden?", fragt er, darauf sie: "Stimmt!" - nur: gegen solche Menschen haben nicht nur Kommissare Abneigungen.