So wird der neue Münster-"Tatort: Feierstunde"

Sein Ego, seine Hybris, die Eitelkeit - Prof. Boerne kann schon unangenehm auftreten. Im "Tatort: Feierstunde" wird ihm das zum Verhängnis. Ein Kollege trachtet ihm nach dem Leben. Lohnt sich das Einschalten? Hier gibt's die Antwort.
Im "Tatort: Feierstunde" (Sonntag, 25. September, 20.15 Uhr, das Erste) rächt sich ein Kollege an Prof. Boerne (Jan Josef Liefers). Doch erschießen will der verzweifelte Killer ihn offenbar nicht, er will ihn leiden sehen... Das sollten Sie über den Münster-Krimi wissen:
Darum geht's im "Tatort: Feierstunde"
Das Rachegefühl gegenüber Prof. Boerne endlich ausleben und diesen ermorden - der Wissenschaftler und Professor Harald Götz (Peter Jordan) kann kaum noch an etwas anderes denken. Das verheimlicht er auch seiner Psychotherapeutin Dr. Corinna Adam (Oda Thormeyer) nicht. Während Boerne gerade die Fördermittel für ein prestigeträchtiges Forschungsprojekt an Land gezogen hat, ist Götz seit Jahren im Labor auf sich alleine gestellt. Fieberhaft sucht er nach einem Medikament für seine schwerkranke Frau Martina.
Doch nachdem sie erschossen in ihrem Rollstuhl aufgefunden wird, ist für Kommissar Thiel (Axel Prahl) der Fall klar: Harald Götz ist dringend tatverdächtig. Zumal Nachbarn beobachtet haben, wie er fluchtartig das Haus verließ. Abends verschafft sich Götz Zugang zu Professor Boernes Feierstunde in einer Gaststätte...
Lohnt sich das Einschalten?
Na klar! Schon allein deshalb, weil "Boerne und Thiel" unlängst bei einer Umfrage zum besten "Tatort"-Duo aller Zeiten gewählt wurden. So richtig stört es auch nicht, dass ziemlich bald klar ist, wer im Hintergrund die Strippen zieht.
Sehenswert ist der Krimi auch, weil es zur Abwechslung mal wieder um einen persönlich bedrohten Ermittler geht. Solche "Tatort"-Folgen sind nicht selten besonders spannend, weil der Zuschauer das Opfer gut kennt. In diesem konkreten Fall versteht der ein oder andere aber vielleicht auch ein wenig den Täter, der dem Pathologie-Professor Folgendes attestiert: großes Ego, starke Hybris, Eitelkeit und "ein kleines, selbstgerechtes Herz".
Und wie zum Beweis liefert Prof. Boerne dann auch Sätze wie diese: "Mir ist der Grund Ihrer schlechten Laune zwar egal, aber..." oder "Begleiten Sie mich in meine Feierstunde oder schreiben Sie noch einen Kondolenzbrief an die Erdbebenopfer von Nepal."
Mumie vs. ALS
Viren, Adrenalin und Botox, Waffenhandel im Darknet, Forschungsgelder für Mumien, ALS und Sterbehilfe - und über all diesen Themen steht die These: "Boerne stirbt in jedem Fall." Ob das stimmt oder ob Prof. Boerne "die Situation zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle" hatte, wird sich am Sonntag zeigen...