Der Lada 4x4 wird für 2020 aktualisiert
Dieses Auto ist gewissermaßen die Mercedes G-Klasse des kleinen Mannes: Seit 1977 existiert der Lada 4x4, einst als Niva geboren, und schart auch in Deutschland noch immer eine treue Fangemeinde um sich. Nun zeigt AvtoVAZ, der Konzern hinter Lada, eine Modellpflege für den 4x4. Sie befindet sich laut unseren russischen Kollegen bereits in der Produktion.
Die Liste der Änderungen im Inneren des Lada 4x4 fällt überraschend umfangreich aus. Dazu gehört beispielsweise eine komplett neue Mittelkonsole mit drei runden Heizungsdrehreglern und neuen Lüftungsdüsen. Insgesamt wirkt das Armaturenbrett nun wesentlich moderner.
Im komplett neu gestalteten Cockpit gibt es jetzt weiß hinterleuchtete Zifferblättern und erweiterte Funktionen am Bordcomputer, der an Dacia erinnert. Auch der Mitteltunnel wurde verbessert, wo neue Getränkehalter und eine Nische für Kleinigkeiten entstanden.
Was Niva-4x4-Fans besonders freuen wird, sind die neuen Vordersitze mit mehr Seiteninhalt und geänderter Füllung, dazu gibt es einen verbesserten Klappmechanismus. Die Rückbank wurde mit zwei Armlehnen ausgestattet. Auch der Dachhimmel wurde aufgehübscht: Er verfügt nun über eine effizientere Lichteinheit. Modernisiert zeigt sich die Polsterung der A-Säulen.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Verbesserung des Komforts mit Blick auf Vibrationen und Akustik gelegt, wobei sich die Arbeiten nicht nur auf die Abdichtung der Isolationsschicht beschränkte, sondern auch die Motorträger ersetzte. Am Motor selbst ändert sich offenbar nichts, es bleibt beim 1,7-Liter-Saugbenziner mit 83 PS Leistung.
Es ist bekannt, dass das neue Interieur alle Ausführungen des Lada 4x4, die jetzt von AvtoVAZ produziert werden, erhalten, aber die neuen Nebelscheinwerfer, die in den vorderen Stoßfänger integriert sind, bekommt nur die Version 4x4 Urban.
Im Gespräch sind (man halte sich fest) sogar Airbags, von denen der "alte Niva" zwei erhalten soll: Einer im Lenkrad integriert, der andere als Seitenairbag im Fahrersitze. Nach jüngsten (offiziell unbestätigten) Berichten hat AvtoVAZ Pläne, dies zu tun, aber es hakt offenbar noch beim Zulieferer.
Wann genau Lada plant, mit dem Verkauf des aktualisierten 4x4 zu beginnen, wird nicht berichtet. Aber unter Berücksichtigung der bereits gestarteten Produktion ist es durchaus möglich, dass der SUV in wenigen Wochen in den russischen Showrooms auftauchen wird. Gleichzeitig werden auch die Preise bekannt sein. Bislang kostet der "alte Niva" bei unseren Freunden zwischen Sankt Petersburg und Wladiwostok mindestens 523.900 Rubel, umgerechnet rund 7.500 Euro.
Wie sieht es auf dem deutschen Markt aus? 13.290 Euro kostet hier bislang der dreitürige Urban, der normale 4x4 beginnt bei 11.990 Euro. Auch ein Fünftürer ist im Angebot. Es wurde aber bereits mitgeteilt, dass der offizielle Verkauf von Lada-Fahrzeugen hierzulande ab 2020 eingestellt wird. Grund sind Probleme beim Flottenverbrauch, eine Rolle dürfte aber auch die hausinterne Konkurrenz zu Dacia spielen. Da der 4x4 allein für gut 60 Prozent des hiesigen Lada-Umsatzes verantwortlich war, erscheint ein Import in Kleinserie denkbar. Das Fachportal "kfz-betrieb" zitierte den Importeur im April 2019 wie folgt: "Er will auf jeden Fall weitermachen und über seine Kleinserien-Berechtigung zumindest weiterhin 1.000 Lada-Allradfahrzeuge im Jahr in Deutschland einführen. Dann wird es allerdings wieder nur die dreitürige Version geben - sofern Avtovaz die Modelle für die Deutschen produziert."
Eine echte Rückkehr von Lada wird nicht vor 2022 erwartet, dann vielleicht mit einen neuen SUV auf Basis der Studie 4x4 Vision Concept.