VW-Konzern verkündet Abschied vom Erdgas-Antrieb

VW Polo TGI (Röntgenbild)
Der VW-Konzern ist mit Fiat der einzige Hersteller, der noch Erdgasautos anbietet. Nun will offenbar auch VW Schluss machen. Hieß es kürzlich noch, Erdgas (CNG) wäre eine umweltfreundliche Antriebsart mit Zukunft, so wollen die Wolfsburger sich nun von der unpopulären Antriebsform abwenden.
VW-Chef Herbert Diess persönlich kündigte kürzlich bei einem Auftritt vor VW-Führungskräften in Berlin den Abschied von der Gas-Technologie an. Das bestätigte nun VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch dem Handelsblatt.
Auch in puncto synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff-Brennstoffzelle hat der Konzern keine großen Ambitionen. "Da gibt es nur einige kleinere Forschungs- und Vorentwicklungsaktivitäten bei Audi", so Welsch. Man wolle sich voll auf den batterieelektrischen Antrieb konzentrieren. "Alles andere ist Verschwendung der begrenzten regenerativen Energie."
Sowohl Wasserstoff als auch synthetische Kraftstoffe haben einen geringeren Wirkungsgrad, wenn man die Erzeugung dieser Energieträger mitrechnet. VW-Chef Diess hatte sich bereits öfter gegen Wasserstoff als Energieträger ausgesprochen, vor allem für Pkw und für die nächsten zehn Jahre.
Der neue VW Golf soll noch mit Erdgasantrieb auf den Markt kommen. Dasselbe gilt angeblich für die entsprechenden Modelle des neuen Audi A3, Skoda Octavia und Seat Leon, die 2020 auf den Markt kommen. Außerdem gibt es den VW Up und den Polo als TGI-Varianten. Die Partnermarken bieten den Skoda Scala, Kamiq und Octavia, den Seat Ibiza und Arona, aber auch den Audi A5 als Erdgasautos an.
Der Erdgas-Antrieb wurde vom VW-Konzern favorisiert, weil die CO2-Emissionen niedriger sind als bei entsprechenden Benzinern. Doch werden CNG-Modelle kaum gekauft. Mit dem nun angekündigten Aus für die Erdgasmodelle macht VW nun klar, dass man sich voll auf Elektroautos konzentrieren will.