Bosch verzichtet auf Batteriezellen-Produktion

Bosch will im Bereich Elektromobilität Marktführer werden.
Der Automobilzulieferer Bosch wird keine Batteriezellen für Elektroautos fertigen. Die gestern veröffentlichte Elektromobilitäts-Strategie des Konzerns nimmt von diesem Vorhaben, das in der Vergangenheit öffentlich diskutiert wurde, ausdrücklich Abstand. Künftig will sich Bosch auf die "Schlüsselkomponenten" wie Leistungselektronik, Elektromotor und Batteriesysteme konzentrieren.
Auch ohne eigene Zellfertigung will Bosch im entstehenden Massenmarkt für Elektromobilität die Marktführerschaft erreichen. "Bosch wird auch in Zukunft Zellen zukaufen und daraus Batterien zusammenbauen. Wir sind zur Überzeugung gelangt, dass Batteriezellen langfristig ein standardisiertes Massenprodukt sein werden. Wir müssen die Zelle technisch verstehen, wir müssen sie nicht fertigen. Wir wissen jetzt, dass wir auch ohne eigene Zellfertigung in der Elektromobilität führend sein werden. Die Zellfertigung ist für unseren Erfolg nicht ausschlaggebend. Denn auch für die Zelle gilt: Sie ist nur eine Komponente eines Gesamtsystems, entscheidend wird die Systemkompetenz sein", erklärte Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.
Startup Seeo soll verkauft werden
Zudem verkündete Bulander, dass das gemeinsame Joint Venture mit GS Yuasa und Mitsubishi zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Technologien ausgelaufen ist und nicht weiter fortgeführt werde. Die Kooperation mit den beide Unternehmen soll aber aufrecht erhalten werden. Auch das im Bereich der Festkörper-Zelltechnologie forschende Start-up Seeo soll abgestoßen werden, entsprechende Gespräche mit Kaufinteressenten seien bereits im Gange, so Bulander.
Die Abkehr von einer eigenen Zellentwicklung wurde von Bosch auch mit der fraglichen Wirtschaftlichkeit begründet. Die nötigen Investitionen, um Anschluss an die derzeit führenden asiatischen Zellhersteller zu bekommen, seien einfach zu hoch.