Seit 1997 setzt Volkswagen, beginnend mit dem Golf IV, Qualitätsmaßstäbe. Der ID.3 kann im ersten Test von auto motor und sport an diese Tradition nicht anknüpfen.
So eher nicht: Unsauber zusammengefügte Kunststoff-Kanten an der Lenksäule, die Aussparung darunter erlaubt einen freien Blick auf die Technik dahinter.
Also wieder raus, tief Luft holen. Dabei zeigt sich aber, dass Front- und Heckstoßfänger nicht perfekt montiert sind. Jeder Tesla kriegt dafür Punktabzug, dem ID.3 ergeht es kein Stück besser.
Knapp 49.000 Euro ruft VW für den ID.3-Testwagen auf. Dafür darf man eigentlich eine sauber lackierte Motorhaube erwarten. Spätestens beim ersten Mal ...
Eine Rückfahrkamera, die immer wieder kein Bild zeigte; ein Navigationssystem das ewig braucht, um die Position zu bestimmen und ohne Online-Informationen auskommen muss; immer wieder "Diese Funktion ist noch nicht verfügbar". Das Infotainment-System des ID.3 funktioniert noch lange nicht so, wie es sein soll.
Auf der sparsam gefahrenen Eco-Runde schaffte der ID.3 359 Kilometer (16,9 kWh/100 km). Der Gesamt-Testverbrauch (inklusive Autobahn- und Stadtfahrten) lag bei 23,2 kWh/100 km. Das bedeutet: Nach rund 260 Kilometern ist der Akku leer.
Die Verwendung günstigerer Kunststoffe an manchen Stellen im Innenraum und die weniger sorgfältige Lackierung der Frontdeckel-Innenseite gehört aber bei dem Elektroauto zum Programm: Unter die vordere Haube schaut man weniger oft, denn da steckt kein Motor zum Herzeigen drunter - so in etwa die Argumentation von VW. Und im Innenraum mussten die Wolfsburger offenbar sparen, weil die Batterien teuer sind.