
Bei seinem Besuch in der Slowakei fährt Papst Franziskus in einem schwarzen Skoda Enyaq iV.
Bei seinem Besuch in der Slowakei fährt Papst Franziskus in einem schwarzen Skoda Enyaq iV.
Das Elektroauto des Papstes ist auf der Beifahrerseite mit einem Standartenhalter ausgerüstet, der die vatikanische Flagge trägt.
Der Skoda Enyaq will ein durch und durch familien- und alltagstaugliches E-Auto sein. Gelingt ihm das?
Preislich beginnt das Einstiegsmodell mit 50-kW-Akku bei 24.230 Euro (nach Abzug der Prämie). Der hier beschriebene Enyaq iV 80 ist das derzeitige Topmodell und kostet (nach Abzug der Prämie) mindestens 34.380 Euro.
Der hinten quer eingebaute permanenterregte Synchron-Elektromotor leistet im iV 80 150 kW (204 PS) und ein maximales Drehmoment von 310 Nm.
Der Akku speichert knapp 80 kW. Wurde er gefüllt, dann lassen sich Reichweiten zwischen 443 km (eher optimistisch) und 294 km (ziemlich realistisch) einplanen. Dabei sollte man mit Verbräuchen zwischen 17,9 und 26,8 kWh rechnen.
Wer tief ins Fahrwerk hineinfühlt, spürt beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven den redseligen Hinterradantrieb. Und die eher verstockte Lenkung, die sich ungern zu Seitenführungskräften äußert.
Mit den optionalen adaptiven Stoßdämpfern arrangiert sich der 2,1-Tonner trotz aufpreispflichtiger 20-Zoll-Räder gut mit schlechten Straßen. Lediglich Kanaldeckel und andere Kantenprofile knallen forsch in die Karkasse.
Wer besseren Abrollkomfort wünscht, spart sich die 610 Euro und belässt es bei den serienmäßigen 19-Zoll-Rädern.
Die aufragende Karosserie bietet dem Seitenwind eine willkommene Angriffsfläche. Nicht sonderlich negativ wirkt sich der SUV-Hochbau in Kurven aus – dank der niedrig montierten Batterie.
Nach hinten leidet die Übersichtlichkeit. Die optionale Rückfahrkamera hilft beim Rangieren.
475 kg darf der 2.137 Kilogramm schwere Enyaq maximal zuladen. Zudem dürfen gebremst bis zu 1.000 Kilogramm an den optionalen Haken gehangen werden.
Nach 36,5 Meter steht der elektrische Tscheche im besten Falle aus Tempo 100 km/h. Batterie-Rekuperation und mechanische Bremsanlage greifen geschmeidig ineinander.
Der Mini-Bildschirm hinter dem Lenkrad beschränkt sich aufs Wesentliche: Tempo und Reichweite etwa. Im Stand lässt sich so ein Touchscreen ganz gut bedienen. Während der Fahrt dagegen lenkt das stark ab und ist zudem rechtlich sehr zweifelhaft.
Wer die Online-Dienste erforschen will, muss ein sogenanntes Skoda-ID-Konto anlegen. Mit der Nutzung stimmt man zu, dass Fahrdaten sowie personenbezogene Daten von Fahrer und Beifahrer weitergegeben werden dürfen – etwa an Google.
Über den kleinen Wählhebel legt man die Fahrstufen ein.
Skoda-typisch verteilen sich quer durch den Innenraum praktische Ablagen, darunter das große Staufach mit herausnehmbarem Einsatz unter der Mittelarmlehne.
Vorne wie hinten sitzt man bequem – sogar auf der Langstrecke.
Wer Sperriges laden will, klappt die Rücksitzbank um, was allerdings nur im Verhältnis 60 : 40 geht. Und verschieben lässt sie sich leider auch nicht; immerhin gibt es eine Durchreiche.
Standardmäßig passen 585 Liter Gepäck in den Enyaq. Mit umgelegten Rücksitzen sind es maximal 1.710 Liter.
Viel zu warten gibt es unter der Fronthaube nicht – Wischwasser nachfüllen, das war’s.
Praktisch: Eiskratzer im Heckdeckel.
Auf Knopfdruck im Kofferraum schwenkt der Anhängerhaken aus und lässt sich per Fuß arretieren.
Wir haben den Skoda Enyaq sowohl an der 22-kW-Wallbox wie auch am 300-kW-CCS-Schnelllader angestöpselt. Am Schnelllader hing der Enyaq rund eine Stunde lang und sein Akku zog in der Spitze etwa 126 kW.
Der Enyaq bietet vieles, was ein Alltagsauto braucht: Platz, Komfort und ausreichend Reichweite. Das Infotainment-System enttäuscht dagegen – ablenkungsintensives Touchen scheint hip, ist aber Murks.