Über 500.000 E-Fahrräder in Österreich

Viele mit Auto absolvierte Strecken in Österreich könnten auch mit einem (Elektro-)Fahrrad zurückgelegt werden, meint der VCÖ.
Nach Angaben des österreichischen Verkehrsclubs VCÖ ist die Zahl der Elektrofahrräder in der Alpenrepublik auf über eine halbe Million angestiegen. Allein 2017 wurden mehr als 120.000 Pedelecs und E-Bikes in Österreich verkauft – eine Zunahme von rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Somit ist der E-Rad-Absatz etwa gleich stark angewachsen wie die E-Auto-Absatz angesichts der 5.433 neu zugelassenen E-Pkw im Jahr 2017 (+42 Prozent). Insbesondere für Elektroräder sieht der VCÖ ein riesiges Potenzial, da rund 60 Prozent der Autofahrten in Österreich kürzer als 10 Kilometer sind, wie der Verkehrsclub ermittelt hat. Auf solchen Strecken könnten Autos nach den Vorstellungen des VCÖ sehr gut durch Fahrräder oder E-Bikes ersetzt werden.
Investitionen in Rad-Infrastruktur gefordert
VCÖ-Experte Markus Gansterer erklärt: „Beim Fahrrad verlängert der Elektro-Motor - im Unterschied zum Auto - die Reichweite. Zudem sind Steigungen mit dem E-Fahrrad leicht zu bewältigen. Dadurch steckt im E-Fahrrad gerade in Österreich ein riesiges Potenzial, zahlreiche Autofahrten unter 10 bis 15 Kilometer auf das Fahrrad zu verlagern. Österreich kann damit den Klimazielen einen riesigen Schritt näher kommen.“
Um den Umstieg auf Zweiräder attraktiver zu machen, fordert der VCÖ von der Politik mehr Investitionen in die Rad-Infrastruktur: von 2019 bis 2022 sollen zusätzlich 250 Millionen Euro pro Jahr investiert werden. „Damit würde die Rad-Infrastruktur mit knapp 30 Euro pro Einwohner unterstützt werden. Zum Vergleich: Die niederländische Stadt Utrecht investiert rund 130 Euro pro Einwohner und Jahr in den Ausbau des Rad-Infrastruktur“, so der VCÖ-Experte.