
Ausgangsbasis der ziemlich hart verbastelten E-Klasse war ein 1990er 300E, heute im guten Zustand längst ein gefragter Klassiker.
Ausgangsbasis der ziemlich hart verbastelten E-Klasse war ein 1990er 300E, heute im guten Zustand längst ein gefragter Klassiker.
Daraus wurde jedoch statt eines gepflegten Feiertags-Oldies ein Gerät, das der Requisite eines Endzeit-Films mit Zombie-Bezug entsprungen scheint.
Allerdings eines solchen mit recht beschränktem Budget.
Die betagte Limousine wurde mit offenbar großer Fröhlichkeit auf das Fahrgestell eines ML 430, Baumuster W163, geschraubt.
Rundherum bekam die Karosserie ebenso martialische wie sinnfreie Accessoires angebraten.
Das reicht von Ölkühlern über Zylinderkopfabdeckungen bis zum echten Highlight, ...
... einer aus einer Mercedes ML-Lenksäule zusammengefrickelten MG-Attrappe.
Das einzige Teil mit Funktion ist eine Dampfpfeife auf dem Dach.
Innen wird es nicht unbedingt besser.
Eingeklebte Instrumente (immerhin – sie funktionieren zum Teil).
Die ehemals edle graue Lederausstattung ist in beklagenswertem Zustand.
Unter der Haube warten unter anderem ein kunstvoll per Panzertape vorgeschalteter Luftfilter und freihändig geworfene Verkabelung.
Der Erbauer hatte offenbar ein Faible für Beschriftungen im Militär-Stil.
Ist allerdings nur mittelgut gelungen mit dem "Wüste Fuchs Dienstwagen Afrika".
Das ME 43 soll auf die Symbiose aus E- und M-Klasse mit dem 4,3-Liter-V8 hinweisen.
Für die Anbauteile wurde offenbar ein Alteisenhändler leergekauft.
Als Lackierer dürfte der Erbauer keine große Zukunft haben.
Der ML-Rahmen scheint noch gut erhalten, eigentlich schade drum.
Damit mal zum TÜV und sich an den Gesichtern der Prüfer erfreuen. Könnte lustig werden.
Die Befestigung der Karosserie auf dem Rahmen mit Baumarktschrauben verrät den gesunden Optimismus des Erbauers.
Was der Seilzugstarter einer Kettensäge an der Munitionskiste anlassen soll – man weiß es nicht.
Lackspritzer auf der Lederausstattung: Prädikat "Schmerzfrei".
Handgebratene Abdeckungen für die Blinkerhalter.
Wie bei einem Unfall: Man will eigentlich nicht hinsehen, muss dann aber doch.
Ohne den Anbau-Klimbim hätte die Idee von Limousine auf Geländewagen-Chassis durchaus charmant sein können.
Drehschalter statt Zündschlüssel, wahrscheinlich aus Gründen.
Weshalb der Beifahrer über den Öldruck informiert werden soll, ist ein weiteres Rätsel dieses Umbaus.
Immerhin ist rechts das Sitzleder ...
... noch in besserem Zustand als links.
Selbst der Kofferraum wurde nicht verschont: Der mit hineingeworfenem Wechselrichter freiluftverkabelte Kompressor steuert wohl das Drucklufthorn auf dem Dach.
Die Endzeit-E-Klasse hat jetzt jemanden gefunden, der ein Herz für solche Absurditäten hat: Ende Dezember wurde das Gerät beim US-Auktionshaus "cars & bids" erfolgreich versteigert. Immerhin 4.999 Dollar, rund 4.600 Euro, ließ sich der Käufer das graue Grauen kosten.