Renn-Simulationsspaß seit 15 Jahren: Gran Turismo 1 erschien in
Deutschland 1998 mit der ersten Playstation-Generation (PSone). Ab
dem 6. Dezember 2013 ist GT6 bei uns in den Läden.
sport auto-Volontär Roman Domes hatte die Gelegenheit, eine
Vorab-Version der Neuauflage des legendären Rennspiels Gran Turismo
6 für die Playstation 3 anzutesten.
Bis es soweit ist, vertreiben wir uns die Zeit mit einem halben
Tag am Simulator. Pedale, Lenkrad mit Schaltwippen, Sportsitz,
dieses kostspielige Gestell hat alles, was das Rennfahrer-Herz
begehrt.
Das Lenkrad unterstützt Force-Feedback. Das heißt auf deutsch:
"Bei einem Fronttriebler schlagen mir die Antriebskräfte beim
starken Beschleunigen fast das Volant aus der Hand."
Gran Turismo 6 bietet rund 200 Autos mehr auf als der Vorgänger.
Das macht dann rund 1.200 unterschiedliche Fahrzeuge. Zum Beispiel
einen klassischen Alpine A110 ...
Neben den regulären Straßen-Fahrzeugen hat GT6 auch noch
richtige Le-Mans-Rennwagen im Portfolio. Hier etwa der Bentley
Speed-8 beim Dreher in Le-Mans. Es gibt etliche Traumwagen in der
Simulation von Kazunori Yamauchi.
Wir fangen jedoch mit keinem davon an. Den bei Fans beliebten
Karrieremodus startet man üblicherweise in einer lahmen Kiste. Wie
etwa einem 115 PS starken Honda Jazz (in Japan: Honda Fit).
"Der Aufwand, für jedes Fahrzeug das realistische und plastische
Abbild der Fahrer-Arbeitsplatzes nachzubilden, hat unendlich viel
Zeit gekostet", erklärt der Sony-Mitarbeiter.
Beim Tuning arbeitet Entwickler Polyphony Digital mit dem
Fahrwerkspezialisten KW automotive und Reifenhersteller Yokohama
zusammen. So soll Realismus beim Fahrverhalten ermöglicht werden.
Ob's geklappt hat?
Den Auto-Service gibt es natürlich auch wieder. Von der
Fahrzeugwäsche bis in zum Versteifungs- und Überrollkäfig oder
Ölwechsel wird alles hier abgefrühstückt.
Insgesamt gibt es sieben neue Strecken. Eine davon befindet sich
im traditionsreichen Silverstone, wie Experten sicher beim Blick
auf das Bild schon erkannt haben.
Spa Franchorchaps ist jetzt ebenfalls nicht nur in den
Spezialveranstaltungen verfügbar. Die Strecke von Sarthe und der
Nürburgring gehören zu den absoluten Klassikern. Alle der drei
genannten Strecken verfügen über ein detailgetreues Firmament bei
Nacht.
Zusätzlich können einige Strecke auch bei Nacht oder
Sonnenuntergang befahren werden. Das bringt viel Stimmung und Würze
in die Renn-Simulation. Nachts ist die Ideallinie schwerer zu
treffen.
Unter den 1.200 Autos steht auch die Corvette C7 zur Wahl. Der
Sony-Mitarbeiter Marco Maul stellt für die Spezialisten von sport
auto die Schwierigkeit "Profi" ein.
Schönen Dank auch. Auf der Strecke von Brands Hatch regnet es
stark. Grip ist mit dem Mercedes SLS AMG GT3 quasi zu keiner Zeit
vorhanden. Der letzte Platz ist abonniert, genussvolles Driften
dient als Frustbewältigung.
Unrealistisch: Bei der Fahrt mit dem Tesla Model S kann man sich
selbst auf der Döttinger Höhe nicht für ein Foto umdrehen. Wir
haben's trotzdem getan. Natürlich hat sich das Elektro-Auto danach
nicht gedreht.
Ein Profi dreht am Rad: sport auto-Testfahrer Uwe Sehner wählt
die Corvette C7 und dreht ein paar schnelle Runden auf der
Nürburgring-Nordschleife. Die kennt er ja aus dem Eff-Eff.
Kurze Lagebesprechung nach dem Rennen: "Das Auto war trotz
Sportreifen zu nervös auf der Hinterachse. Das war anstrengender
als in Echt. Spaß gemacht hat's trotzdem."
Wie wär's mit der obligatorischen Kaffee-Pause? Die gibt's auch
in GT 6 und dient als... nun ja: Pausenbeschäftigung? In diesem
Level geht es darum, so viele Hütchen wie möglich umzuwerfen.
Dank umfangreicher Fahrhilfen können auch blutige Anfänger in
kurzer Zeit schnelle Rundenzeiten fahren. Nein, hier wird natürlich
nicht mit Klischees gespielt.
Die Nürburgring-Nordschleife ist an diesem Nachmittag die mit
Abstand am Häufigsten gewählte Rennstrecke. Kein Wunder, hier
findet auch der sport auto-Supertest statt.
Das muss unterboten werden. Fast ohne Fahrhilfen ist das
allerdings nicht ganz einfach. Ein Auto mit viel Abtrieb muss her.
Wir wählen den Subaru BRZ GT.
6:59 Minuten zeigt die Uhr auf der Döttinger Höhe an. Diesmal
kein Kopf-Umdrehen fürs Foto. Nur noch an der Antoniusbuche und am
Tiergarten vorbei ... Am Ende zeigt die Uhr 7:48 Minuten an.
Tages-Rekord geschafft.
Schneller ist man wohl nur im Moon-Buggy unterwegs. Das gilt es
aber noch herauszufahren. Ab dem 6. Dezember kann man sich ins
Vergnügen stürzen. Wer hat noch keine Weihnachtsgeschenke?