"Stehe immer noch etwas unter Schock"

Daniel Ricciardo wird in Silverstone sein erstes Formel 1-Rennen
fahren. Dass er dabei in einem Hispania sitzt, schmälert das
Vergnügen des Australiers nicht. Es gehe nur darum, Erfahrung zu
sammeln.
Das Hispania-Debüt von Daniel Ricciardo ist im Fahrerlager mit Stirnrunzeln aufgenommen worden. Kann das Red Bull-Talent beim Hinterbänkler wirklich etwas lernen? Kann der Youngster im Teamduell mit dem erfahrenen Tonio Liuzzi bestehen? Wie kommt er mit einem kleinen Mannschaft zurecht? Viele Experten befürchten, dass Ricciardo dabei nur verlieren kann.
Der Pilot selbst sieht das natürlich ganz anders. "Es war schon seit der Kindheit mein Traum, in der Formel 1 zu fahren. Dass ich jetzt bei Hispania fahren darf, war ein schönes Geburtstagsgeschenk. Ich stehe immer noch ein bisschen unter Schock. Aber ich bin sicher, dass am Sonntag schnell die Realität einsetzen wird."
Da passt es gut, dass mit Silverstone eine vertraute Strecke ansteht. "Ich bin hier 2008 in der Formel Renault das beste Rennen meiner Karriere gefahren", erinnert sich der Red Bull-Junior. "England ist meine zweite Heimat. Ich kann an diesem Wochenende sogar in meinem eigenen Bett schlafen."
Vergleich mit Liuzzi wird interessant
Die Schwäche seines Autos bereitet ihm kein Kopfzerbrechen. "Darum mache ich mir keine Sorge. Das Ziel ist es, das Rennen zu beenden. Zum aktuellen Zeitpunkt meiner Karriere ist es das Wichtigste, Erfahrung zu sammeln. Es geht darum, wie ich das Rennen durchhalte und wie ich mich im Vergleich zu Tonio (Liuzzi) schlage."
Auch um die 107 Prozent-Hürde macht sich der Australier keine Gedanken. Er erwartet nicht, dass das Auto so langsam ist, dass er sich gar nicht für das Rennen qualifiziert. "Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist. Ich erwarte natürlich nicht, dass das Auto so schnell ist, wie der Red Bull, den ich beim Junior-Test in Abu Dhabi gefahren bin. Aber Tonio hat sich zuletzt immer qualifiziert. Ich hoffe, dass ich das auch schaffe."
Rickiardo oder Ritschiardo?
Das größte Problem für die Medienvertreter war die Aussprache seines Nachnamens. Die Frage lautet Rickiardo oder Ritschiardo? "Ich bin in Australien aufgewachsen. Im Englischen ist es leichter, den Namen Rickiardo auszusprechen. Deshalb mache ich das auch so. Mein Vater kommt aus Sizilien. Wenn den Leuten in Italien eine andere Aussprache besser passt, ist das für mich auch in Ordnung."