DTM Saison 2009
Europas populärste Tourenwagen-Serie, die Deutsche Tourenwagen Masters, tritt 2009 zu zehn Rennveranstaltungen an. Vier davon werden an attraktiven Orten im Ausland ausgetragen: Barcelona, Brands Hatch, Dijon und Zandvoort stehen für tollen Rennsport, aber auch für hohen Freizeitwert. Überblick über die Ausslandsstationen.
Barcelona
Erstklassiger Rennsport und ein riesiges Freizeitangebot: Barcelona bietet beides. Während die Formel 1 im Mai durch die irre Alonso-Mania und vor allem durch die gesalzenen Eintrittspreise einen Normalverdiener eher abschreckt, bietet die DTM bei ihrem Gastspiel Mitte September in sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Die DTM-Tickets kosten nur zehn Prozent eines Formel 1-Billetts, und in den Hotels kann man im Frühherbst mit günstigen Nebensaison-Konditionen rechnen.
Auch die Anreise per Flugzeug, – entweder nach Barcelona direkt oder per Billigflieger in das knapp 100 Kilometer nordöstlich gelegene Girona – muss nicht teuer sein. Bereits für rund 100 Euro gibt es die günstigsten Tickets. Soviel kosten bei einer Anreise per Auto beinahe schon allein die Mautgebühren für die Autobahn. Die extrem steil aufragende Haupttribüne bietet beste Sicht auf die Boxengasse. Nirgendwo ist man bei den spektakulären, obligatorischen Boxenstopps näher dran.
Doch auch aus touristischen Gründen lohnt sich die Reise zum Circuit Catalunya. Die Badeorte der Costa Brava sind in rund einer halben Stunde zu erreichen, in der Stadtmitte von Barcelona ist man noch schneller, zumindest am Wochenende. Die Olympiastadt von 1992 präsentiert sich als weltoffene Metropole. Alleine die Bauwerke des berühmten Architekten Antoni Gaudi, wie die Kirche Sagrada Familia, sind für viele schon eine Reise nach Barcelona wert.
Zandvoort
Das holländische Seebad Zandvoort hat einen riesigen Nachteil: Es ist ein Seebad. Und wenn dann an einem Rennsonntag einige zehntausend Sommerfrischler auf den schmalen, durch noble Orte führenden Zufahrtsstraßen zu den Gestaden der Nordsee strömen und dazu noch 60.000 DTM-Fans an die gleich hinter den Sanddünen gelegene Piste wollen, sind gigantische Verkehrsstaus programmiert. Bei schönem Wetter ist an ein Verlassen der Strecke vor 20 Uhr kaum zu denken. Es sei denn, man nimmt einen zehnminütigen Fußmarsch zum Bahnhof Zandvoort in Kauf und fährt mit dem Zug nach Amsterdam.
Die schönste Stadt Hollands empfiehlt sich als Hauptquartier bei einem Rennbesuch: Die Hotels sind schön und günstig, und Grachten wie in Amsterdam findet man nun wahrlich nicht an jeder Ecke. Abgesehen von dem breiten, viele Kilometer langen Sandstrand bietet Zandvoort selbst eher herben Reiz. Zu zahlreich sind die Bausünden der sechziger Jahre, und die Nordsee ist zum Baden meist viel zu kalt.
Brands Hatch
Merry old England – in dem Städtchen Brands Hatch und seiner Umgebung zeigt sich Großbritannien von seiner liebenswürdig-romantischen Seite. Die in der Grafschaft Kent gelegene Strecke von Brands Hatch ist eine archaische Motorsportanlage – alles wirkt schon etwas angestaubt. Die DTM benutzt die lediglich 1,929 Kilometer lange Kurzanbindung der Berg- und Talpiste, auf deren Langversion 1986 zum letzten Mal der Grand Prix von Großbritannien ausgetragen wurde. Die Rundenzeiten der DTM-Autos liegen knapp über der 40-Sekunden-Marke. 82 Runden stehen auf dem Programm.
Von manchen Zuschauerpunkten kann man den ganzen Kurs einsehen – mehr Programm fürs Eintrittsgeld gibt es nirgends. Wer abends nach großstädtischer Zerstreuung sucht, nimmt den Highway nach London. Bis zur City sind es lediglich 35 Kilometer. Je nach Tageszeit dauert die Fahrt zwischen 40 Minuten und zwei Stunden. Die 14-Millionen-Einwohner-Metropole bietet jede Menge Attraktionen: Unmengen von schicken Restaurants und urigen Pubs sowie natürlich Sehenswürdigkeiten, die jedes Kind kennt – von der Tower Bridge bis zum Buckingham Palace.
Dijon
Was die DTM angeht, ist die Rennstrecke von Dijon.Prenois ein unbeschriebenes Blatt. Noch nie machte Deutschlands Top-Rennserie in ihrer immerhin bis 1983 zurückreichenden Historie in der Bourgogne Station. Doch weil sich die DTM-Macher auf dem eher für Motorrad-Rennen konzipierten Circuit Bugatti von Le Mans nicht so recht wohl fühlten, beschloss man den Umzug nach Dijon.
Der 15 Kilometer von der Stadtmitte entfernte Kurs hat eine große Tradition: Zwischen 1977 und 1984 fanden dort sechs Formel 1-Rennen statt. Zwar finden in Dijon nur 35.000 Zuschauer Platz, aber die Berg-und-Tal-Strecke hat es mit ihren vielen „blinden“ Kurven in sich.
Die Region Bourgogne bietet aber weit mehr als nur Rennsportkost: In Dutzenden von Feinschmecker-Lokalen schwingen wahre Großmeister der Grande Cuisine den Kochlöffel. Die lokalen Weine sind auch nicht zu verachten. Und die Innenstadt von Dijon ist mit ihren romantischen Gassen allemal einen Besuch wert.