FIA sieht keine Probleme mit Safety-Car-Regel

Die Safety-Car-Regeln für 2015 stehen in der Kritik. Zu viel Show, zu wenig Sport. Die Fahrer sind geschlossen dagegen. Viele Teams rücken von ihrer Zusage ab. Doch die FIA hat keine Bedenken wegen des neuen Showelements. Rennleiter Charlie Whiting glaubt nicht, dass es zu mehr Kollisionen kommen wird.
Im Nachhinein will es keiner gewesen sein. Die Fahrer sind geschlossen gegen die neue Safety-Car-Regel. Die nicht in der Strategiegruppe vertretenen Teams auch. Und selbst von den Teams, die diese Idee mit Bernie Ecclestone ausgeheckt haben, kommt nicht mehr rückhaltlose Unterstützung. Weil der stehende Start nach einer Safety-Car-Phase auf den zweiten Blick mehr Nach- als Vorteile bringt.
Piloten üben Kritik an neuer Safety-Car-Regel
Sebastian Vettel hält das neue Showelement für keine gute Idee. Weil es mehr Show und weniger Sport ist. "Es gibt viele Aspekte, die nicht gut durchdacht sind. Schon ein fliegender Re-Start war mit den abgekühlten Reifen heikel. Außerdem ist die Technik unserer Autos nicht für so viele Starts ausgelegt. Wenn wir unter dem Vorwand einer besseren Show die Hoffnung verknüpfen, dass sich mehr Autos in die Kiste fahren, dann ist das falsch. Es sollte sich immer noch um Sport handeln."
Auch Nico Hülkenberg ist kein Freund der neuen Regel: "Da kann dir in einem Moment viel harte Arbeit kaputtgemacht werden. Das Potenzial, das etwas schiefgeht, steigt. Aber auf uns hört offenbar keiner." Daniel Ricciardo ergänzt: "Die Chance einen schlechten Start zu fabrizieren ist mit abgefahrenen Reifen und strapazierten Kupplungen viel größer." FIA-Rennleister Charlie Whiting antwortet darauf: "Der Fahrer, der in Führung liegt, wird diese Regel nicht gut finden. Ich wette, dass die Fahrer, die Plätze gutmachen das anders sehen werden."
Zeitverlust durch stehenden Start höchstens 30 Sekunden
Obwohl sich die FIA Sicherheit auf ihre Fahnen geschrieben hat, hat sie gegen stehende Starts nach einer Neutralisation keine Bedenken. "Wenn wir der Meinung wären, dass ein stehender Start zu hohe Risiken birgt, dürften wir so das Rennen nicht starten. Ich gehe davon aus, dass kein Fahrer freiwillig einen Crash will. Deshalb sehe ich auch nicht mehr Gefahren als beim richtigen Rennstart."
Whiting räumt ein, dass es beim Procedere noch einige Details zu klären gilt, zum Beispiel, welche Aufgabe den Streckenposten beim Re-Start zukommt. Im Prinzip aber ändere sich zum aktuellen Stand nicht viel. "Die ganze Prozedur bis hin zum Re-Start bleibt die gleiche. Einziger Unterschied ist, dass die letzte Runde hinter dem Safety-Car der Formationsrunde vor dem Rennstart gleichkommt. Wir verlieren da im Vergleich zum fliegenden Start höchstens 30 Sekunden."
Whiting hält auch die Sorge dass die Re-Starts auf abgenutzten Reifen ein Lotteriespiel werden, für übertrieben. "Wir gehen davon aus, dass zu Beginn einer Safety-Car-Phase fast alle an die Boxen kommen werden, um frische Reifen aufzuziehen. Bis auf die, die es gerade erst getan haben."