F1 Technik Ungarn / Deutschland 2016

Kurz vor der Sommerpause konnte man in Sachen Technik-Updates nicht viel erwarten. Wir haben dennoch einige interessante Neuerungen entdeckt. Vor allem bei Toro Rosso wurde ordentlich nachgelegt. Man konnte fast von einer B-Version sprechen.
Stillstand ist in der Formel 1 bekanntlich Rückschritt. Und so lieferten die Technik-Abteilungen der Teams auch für die letzten beiden Grands Prix vor der Sommerpause in Ungarn und Deutschland noch einmal jede Menge neue Teile. Der Preis für die größte Ausbaustufe ging an Toro Rosso. Das Auto wurde von vorne bis hinten an vielen Stellen modifiziert.
Toro Rosso baut B-Version des STR11
In Ungarn debütierte der erste Teil der B-Version. Vor allem unter der Haube wurde Hand angelegt. Antriebs- und Kühlelemente wurde neu angeordnet, so dass die Motorhaube nun deutlich enger angelegt werden konnte. Äußerlich war der Umbau vor allem an den zusätzlichen Lufteinlässen hinter der Airbox zu erkennen.
In Hockenheim wurde dann auch in Sachen Aerodynamik nachgelegt. Frontflügel, Diffusor, Unterboden, Leitbleche – kaum ein Element blieb unangetastet. Den Ertrag des Technik-Kraftakts kurz vor der Sommerpause konnten Carlos Sainz und Daniil Kvyat aber noch nicht ernten. In Hockenheim spielte der Power-Nachteil des alten Ferrari-Triebwerks einfach eine zu große Rolle.
Besser lief es bei Williams. Sowohl in Budapest als auch in Hockenheim wurden verschiedenen Nasen- und Frontflügelspezifikationen ausprobiert, um nach Gründen für die Formkrise zu suchen. Ein neuer Unterboden, neue Spiegelhalterungen und eine veränderte Hinterradaufhängung komplettierten das Paket. So konnte zumindest Valtteri Bottas in Hockenheim mit den Force Indias wieder auf Augenhöhe kämpfen.
McLaren kopiert Red Bull.Flügel
Ein interessantes Technik-Upgrade konnte man auch am McLaren erkennen. Die Ingenieure ließen in Hockenheim einen zusätzlichen Flügel auf der Unterboden-Kufe montieren. Das kannte man bisher nur von Red Bull. In Budapest gab es bereits einen neuen Frontflügel und Änderungen am Diffusor. Damit ist der McLaren nun endgültig ein regelmäßiger Punktekandidat.
Bei Ferrari geht die Formkurve dagegen nach unten. Im Hockenheim-Training war das Auto von Kimi Räikkönen mit einer speziellen Fingerkamera auf der Nase unterwegs. Sie war auf den Frontflügel gerichtet und sollte Erkenntnisse über die Verbiegung im Luftstrom während der Fahrt liefern. Um den Grad der Flexibilität genau bestimmen zu können, ließen die Ingenieure einige Elemente auf der rechten Seite mit einem Schachbrettmuster bekleben.
Was es sonst noch an interessanten Technik-Features und Upgrades in Budapest und Hockenheim gab, sehen Sie in unserer Galerie.