GP Monaco
Die Pole Position ist in Monte Carlo wichtiger als anderswo. In der Vergangenheit war Ferrari immer an einem schlechten Trainingsergebnis gescheitert und blieb im Rennen trotz gutem Speed im Verkehr hängen. Diesmal machte es die Scuderia anders.
Die Zeitdifferenz zwischen dem zweiten Qualifikationsabschnitt (Q2) und dem Top Ten-Finale (Q3) lassen vermuten, dass Ferrari diesmal eine etwas aggressivere Strategie als üblich wählte. In der letzten Qualifikationsrunde sind die Autos üblicherweise langsamer als in Q2, weil sie mit der Benzinmenge, die übrigbleibt ins Rennen gehen müssen, während im Mittelabschnitt mit einem feuchten Fleck im Tank gefahren wird.
Wer hat den meisten Sprit an Bord?
Felipe Massa war in Q3 um 0,677 Sekunden langsamer als in Q2, Kimi Räikkönen nur um 0,411. Was bedeuten könnte, dass Räikkönen etwas mehr Benzin im Tank hat. Der Trainingsdritte Lewis Hamilton versuchte den Eindruck zu erwecken, dass er im ersten turn länger fahren kann als die Ferrari. "Das Auto fühlt sich gut an, und ich bin happy mit unserer Rennstrategie." Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Hamilton war um 0,517 Sekunden im letzten Abschnitt langsamer - liegt also im Bereich der Ferrari. Bei Heikki Kovalainen dagegen könnte sich das Bild der letzten Rennen fortsetzen. Der Finne verlor mit Benzin an Bord 0.776 Sekunden, was ein Indiz dafür sein kann, dass er von den vier Bestplatzierten den meisten Sprit an Bord hat.
Bei Nico Rosberg auf Platz sechs braucht man dagegen gar nicht diskutieren. Der Williams-Pilot büßte 1,251 Sekunden ein. "Wir sind sicher mit mehr Benzin unterwegs als die Ferrari und McLaren", glaubt Rosberg. Gleiches trifft auf Red Bull-Pilot Mark Webber zu. Er war in Q3 sogar um 1,578 Sekunden langsamer als in Q2. Wenn es wie erwartet regnet, könnte das ein Vorteil sein. Regen ist ein Garantieschein für Safety-Car-Phasen. Mit vollem Tank ist man da flexibler als die Pokerspieler an der Spitze. Von der Abstimmung her gibt es generell keine Probleme, wenn der Himmel am Sonntag die Schleusen öffnet. "Wir fahren in Monaco sowieso mit maximalem Abtrieb und viel Federweg. Viel mehr würden wir auch bei Regen nicht tun", erklärte Rosberg. Ferrari.Teammanager Luca Baldisseri ergänzt. "Würden wir voll auf Regen setzen, würden vielleicht etwas mehr Gewicht vorne platzieren, damit das Auto besser einlenkt. Das Opfer wird aber keiner bringen, weil es auf trockener Strecke in der Qualifikation ein Nachteil gewesen wäre. Und da ist der Startplatz in Monte Carlo viel zu wichtig."