Haug
Der GP-Kurs im Fürstentum Monaco bietet besondere Herausforderungen. Nach Einschätzung von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kommen deshalb auch mehr Teams für den Rennsieg in Frage als gewöhnlich.
McLaren-Mercedes, Ferrari, BMW-Sauber - oder doch ein ganz anderes Team? Die Frage nach dem Gewinner des kommenden Formel 1-Rennens in Monaco ist schwieriger zu beantworten als auf anderen Strecken. Die rutschige Piste auf den öffentlichen Straßen des Fürstentums setzt den Fokus auf die Qualitäten des Fahrers. In diesem Jahr ist die Lenkradakrobatik der Piloten umso mehr gefragt, da das Herausbeschleunigen aus den engen Kehren mit Wegfall der Traktionskontrolle noch kniffliger geworden ist.
"Noch anspruchsvoller ist allerdings die richtige Traktion beim Bremsen", erklärte Norbert Haug gegenüber auto motor und sport. Mit Beginn der Saison ist auch die Möglichkeit weggefallen, das Schleppmoment des Motors auszunutzen. Diese "Motorbremse" half den Piloten dabei, die Boliden beim Verzögern in der Spur zu halten. Monaco bietet mit den vielen Wellen nun eine noch größere Herausforderung beim Bremsen als früher.
Leitplankenkontakt wahrscheinlich
"Es könnte gut sein", erklärt Haug, "dass es nun etwas mehr Leitplankenkontakt geben könnte als in der letzten Zeit." Von den Piloten sei jederzeit die volle Konzentration gefragt. Und auch die Teams müssen ständig wachsam bleiben: "Die Möglichkeit von Safety-Car-Phasen muss man immer mit ins Kalkül ziehen", so Haug. Nach Einschätzung des Sportchefs kommen auch durch diese Unwägbarkeiten mehr Teams für den Sieg in Frage als auf anderen Strecken.
Die BMW-Piloten Robert Kubica und Nick Heidfeld äußerten sich zuletzt bereits zuversichtlich, beim Glamour-Grand Prix im Fürstentum ein gutes Ergebnis einzufahren. Die guten Leistungen der Bayern in dieser Saison kommen für Haug allerdings nicht unerwartet: "Da wird gute Arbeit geleistet. Deshalb hält sich die Überraschung bei uns in Grenzen." Ob BMW jetzt ausgerechnet in Monaco den ersten Sieg holen kann, sei allerdings schwer zu vorherzusagen.