Nicht Motor, sondern Turbolader
Honda hatte vor dem GP Kanada 2 Token zur Verbesserung der Power Unit eingesetzt. Damit wurde nicht der Vebrennungsmotor sondern der Turbolader verbessert. Bei Ferrari bezieht sich der Einsatz der Wertmarken dagegen auf den Motor selbst.
Die Token-Schlacht hat gerade begonnen. Ferrari löste die ersten 3 seiner insgesamt 10 Rest-Token ein. Es soll sich um einen neuen Zylinderkopf handeln. In der Änderungsliste der FIA ist der vierte der insgesamt 42 Punkte mit dem Stichwort "Combustion" beschrieben. Er kostet 3 Token und beinhaltet alle Teile, die die Verbrennung definieren.
Laut offizieller FIA-Liste wurde der dritte Motor nun doch schon am Freitag in die Autos von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen eingebaut und nicht wie ursprünglich geplant erst am Samstag. Den Rundenzeiten im ersten Training nach zu schließen, fuhr Ferrari mit gedrosselter Kraft. Vettel fehlten 1,6 Sekunden auf die Bestzeit von Lewis Hamilton. Offenbar wollte Ferrari seinen modifizierten Motor erst einmal auf Zuverlässigkeit abklopfen.
Honda mit neuen Turboladern und MGU-H
In der FIA-Liste sind die beiden McLaren-Honda noch jeweils mit dem dritten Triebwerk notiert. Eigentlich hätte man den vierten Motor erwartet, da die Japaner 2 Token eingeplant hatten. Erst auf der zweiten Seite findet sich die Auflösung des Rätsels. Honda baute in beide Autos neue Turbolader und die MGU-H ein. Man ist damit bereits bei Nummer 4 angelangt.
Token lassen sich auch bei den anderen fünf Bausteinen des Motors verbraten. Es muss nicht unbedingt die Verbrennungsmaschine sein. Bei Honda sollen größere Lader die 2 Token gekostet haben. In diesem Fall gäbe es zwei Möglichkeiten. Entweder die Turbine oder der Kompressor.
Da bekommt die Aussage eines McLaren-Mitarbeiters Sinn, der sich den großen Power-Schritt erst in Spielberg erwartet, weil die Rennstrecke dort 660 Meter über dem Meer liegt. Da könnte eine größere Turbine helfen. Honda hinkte auf diesem Gebiet der Konkurrenz hinterher.