Negativer Test oder Hülkenberg?
Sergio Perez hat seine Quarantäne abgeschlossen. Der Mexikaner braucht aber noch einen negativen Corona-Test, um wieder ins Cockpit steigen zu dürfen. Ersatzfahrer Nico Hülkenberg will in ein paar Wochen Klarheit über seine Zukunft.
Es ist die große Frage bei Racing Point: Kehrt Sergio Perez am Wochenende zurück oder bekommt Nico Hülkenberg seine zweite Chance im RP20? Perez darf sich zumindest Hoffnungen machen. Die englischen Gesundheitsbehörden erklärten am Donnerstag seine siebentägige Quarantäne offiziell für beendet.
In diesem Fall hatte der Mexikaner das Glück auf einer Seite. Perez musste sich nur sieben Tage isolieren. Seit letzten Donnerstag gelten auf der Insel andere Regeln. Seither müssen sich positiv getestete Personen auf das Coronavirus für mindestens zehn Tage in Quarantäne begeben. Dann wäre ein Einsatz von Perez ausgeschlossen.
"Hülk" hofft auf Einsatz
Perez, der nur leichte Corona-Symptome verspürte, muss jetzt aber noch ein negatives Testergebnis vorweisen. So verlangen es die Corona-Richtlinien der FIA. Ansonsten bleibt ihm der Zugang ins Fahrerlager verwehrt. Der Test soll am heutigen Donnerstag stattfinden. "Das Team wird entweder am späten Abend oder gleich morgen früh eine Entscheidung fällen, wer neben Lance den Grand Prix fährt", heißt es in einer Mitteilung von Racing Point.
Sollte Perez erneut die Freigabe verweigert werden, würde Hülkenberg zum zweiten Mal den Aushilfsfahrer geben. Dieses Mal mit besserer Vorbereitung. Der Rheinländer absolvierte ein zweieinhalb-tägiges Simulator-Training in der Fabrik in Silverstone.
In der offiziellen Meldeliste, die die FIA am Donnerstagabend verschickte, war Hülkenberg jedenfalls als Racing Point-Fahrer neben Lance Stroll eingetragen. Der 32-Jährige hofft nach den Kupplungsproblemen vom vergangenen Rennsonntag, die ihm den GP-Start kosteten, auf sein zweites Rennwochenende in Serie. "Ich wäre natürlich enttäuscht, wenn ich nicht fahren könnte. Aber mir war klar, dass ich raus bin, sobald Sergio wieder fahren darf", erklärte der Le Mans-Sieger von 2015.
Hülkenberg würde das vierte F1-Wochenende der Saison gerne dazu nutzen, um sich für ein Stammcockpit 2021 zu empfehlen. Bei Haas oder Alfa Romeo wären Stand heute je zwei Cockpits offen. Zumindest hat keines der beiden Teams bislang einen Fahrer für das nächste Jahr bestätigt.
"Ich spreche mit einigen Leuten im Fahrerlager, auch mit Teamchefs. Manche Gespräche sind locker, manche drehen sich um meine Zukunft. Es ist bisher aber nichts konkret geworden. Ich denke, es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich weiß, ob ich nächste Saison wieder in der Formel 1 sein kann", verriet der Emmericher.
Steinschläge bremsen Stroll
Racing Point will es am zweiten Silverstone-Wochenende besser machen als beim letzten Mal. Die Podest-Kandidaten stürzten auf den neunten Platz ab. Zwei Punkte waren zu wenig für die hohen Erwartungen. Eigentlich sollte der 5,891 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitskurs wie auf den Leib geschneidert sein für die pinken Rennwagen. Offenbar aber wählte Racing Point die falsche Aerodynamik-Konfiguration. Der RP20 war mit einem zu großen Heckflügel ausgerüstet. Vielleicht auch, weil das Team noch keinen Flügel für wenig Abtrieb im Angebot hat.
Lance Stroll bremsten im Rennen weitere Probleme. "Es gab ein paar Steinschläge", berichtet der Kanadier. Die haben entweder Teile beschädigt oder die sensiblen Aerodynamikoberflächen verletzt. "Wir haben ein paar Ideen, was schief lief und werden am Freitag nach den Trainings mehr wissen."