Hülkenberg vor zweitem Einsatz: Lauf-Fitness nicht Fahr-Fitness

GP England: 8/10 - Bis zur 49. Runde hätte dieser GP England die Note 3 verdient gehabt. Für Aufregung sorgten nur die Crashs von Magnussen und Kvyat. Doch die letzten drei Runden entschädigten für alles. Die Formel 1 zeigte mal wieder ihr unberechenbares Gesicht. Drei Reifenplatzer wirbelten das Klassement komplett durcheinander. Wenn Sieger Hamilton auf der Felge durchs Ziel fährt, war es ein Grand Prix, an den man sich erinnern wird.

Nur Romain Grosjean verzichtete auf den Reifenwechsel. Der Haas-Pilot wurde mit den alten Gummis reihenweise aufgeschnupft.

Die meisten Piloten nutzten die Unterbrechung zu einem zeitsparenden Boxenstopp.

Pierre Gasly - Alpha Tauri - Formel 1 - GP England - Silverstone - 31. Juli 2020

Der Däne war sich mit Alexander Albon nicht über die Vorfahrtsregeln in der Zielkurve einig.

George Russell - Williams - GP England 2020 - Silverstone

George Russell: 7/10 - Zum dritten Mal in Folge schaffte Russell den Aufstieg ins Q2. Diesmal auf einer Strecke, die eher Gift für den Williams ist. Der positive Eindruck wurde getrübt, weil Russell bei doppelt geschwenkter gelber Flagge nicht vom Gas ging. Das kostete fünf Startplätze und gab eine Note Abzug. Im Rennen machte der Engländer den Fehler wieder gut. Zum ersten Mal zeigte der Williams am Sonntag den Speed wie am Samstag. Russell fand sich mitten unter den Alfa Romeo wieder.

Antonio Giovinazzi - Alfa Romeo - GP England 2020 - Silverstone

Antonio Giovinazzi: 7/10 - Es war das beste Rennen des Italieners in dieser Saison. In der Qualifikation hätte er um ein Haar Magnussen im schnellsten Kunden-Ferrari geschlagen. Eine gute Startrunde brachte Giovinazzi auf Platz 12. Der Alfa Romeo-Pilot konnte 35 Runden lang Vettel einigermaßen folgen. Dann ließen seine Reifen nach. Am Ende verlor Giovinazzi noch zwei Plätze mit einer Fünfsekunden-Strafe. Er war in der Safety Car-Phase zu schnell.

Nicholas Latifi - Williams - GP England 2020 - Silverstone

Nicholas Latifi: 6/10 - Latifi vergab die Chance auf einen besseren Startplatz durch einen Dreher. Auch im Rennen hatte der Kanadier einen Ausrutscher. Gleich in der ersten Runde. Im Ziel fehlten ihm nur zwei Sekunden auf Teamkapitän Russell. Das verdient Applaus. Latifi konnte im Finale sogar Grosjean hinter sich halten, obwohl der Haas-Pilot auf frischeren Reifen fuhr.

Romain Grosjean - Haas - GP England 2020 - Silverstone

Romain Grosjean: 6/10 - Für 23 Runden bekam Grosjean die meiste TV-Zeit. Haas ließ seinen Fahrer in der zweiten Safety Car-Phase als einzigen auf der Strecke. Der Coup brachte Grosjean auf Platz 5. Und erstaunlicherweise verteidigte der Franzose seine Position in den Punkterängen bis zu seinem Boxenstopp in der 36. Runde. Wäre vorher ein weiteres Safety Car gekommen, hätte es Punkte für ihn gegeben. Trotzdem fiel Grosjean wieder negativ auf. Beim Verteidigen wechselte er mehrmals abrupt die Spur.

Doch kaum war das Rennen neu gestartet, war auch schon wieder Schluss mit lustig.

Statt aufs Medical-Car zu warten, hüpfte der Däne über die Strecke zur Boxenmauer.

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