Die heißesten Storys vom Wüsten-Finale
Was sonst noch so am Rennwochenende in Abu Dhabi passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der Formel 1-Gerüchteküche gesammelt. Dieses Mal mit Gerhard Berger, David Coulthard, Daniel Ricciardo, Fernando Alonso, Sebastian Vettel und vielen mehr ...
Ecclestone will Rentner-Formel 1
Bernie Ecclestone stößt die Formel 1-Gemeinde in jüngster Zeit mit abstrusen Sprüchen vor den Kopf. Sein jüngster: "Ich weiß nicht, warum die Leute immer von der jungen Generation sprechen. Die meisten Jungen haben kein Geld. Mir sind 70-Jährige mit viel Cash in der Tasche lieber. Es macht keinen Sinn, Leuten hinterherzulaufen, die sich keines unserer Produkte kaufen können." Red Bull-Teamchef Christian Horner nahm den Formel 1-Boss in Schutz: "Aus Bernies Sicht ist ein 70-Jähriger noch ziemlich jung." Der Formel 1-Boss wurde Ende Oktober 84 Jahre alt.
Red Bull noch gut bedient
Die Disqualifikation von Red Bull nach dem Abschlusstraining wirbelte Staub auf. Die Frontflügel-Flaps verbogen sich zu stark. Technikchef Adrian Newey grollte: "Bei anderen Autos war es noch schlimmer. Zum Beispiel bei Williams. Außerdem gibt es für dieses Teil keinen offiziellen FIA-Test." Red Bull stolperte nicht über den Grad der Verbiegung, sondern darüber, dass offensichtlich eine Apparatur für eine kontrollierte Flexibilität sorgte. Dem Vernehmen nach eine Gummileiste mit eingebauter Feder. Force India-Technikchef Andy Green kochte: "Wenn uns das passiert, werden wir ausgeschlossen. So wie BAR 2005 wegen des illegalen Tanks im Tank. Red Bull musste nur aus der Boxengasse starten. Sie wurden für einen illegalen Flügel weniger hart bestraft als Lotus für einen legalen Motorwechsel. Grosjean musste nicht nur von hinten starten, er bekam auch noch eine Durchfahrtstrafe."
Coulthard wie in Star Wars./strong>
David Coulthard durfte kürzlich für die BBC in Silverstone den Williams FW08B aus dem Jahr 1982 und den aktuellen Williams FW36 fahren. Im alten Williams setzte Coulthard zum Spaß eine blonde Perücke auf und klebte sich einen Schnauzbart an. Das sollte an Keke Rosberg erinnern, der mit diesem Auto Weltmeister wurde. Der 82er Williams war für den Schotten einfach nur "ein Go-Kart mit anständig Leistung". Beim Williams-Mercedes von 2014 kam er ins Schwärmen: "Die Power und das Drehmoment des Motors sind unglaublich. Du gehst im Scheitelpunkt aufs Gas und kommst mit dem Schalten nicht nach. Alle 50 Meter geht es einen Gang hoch. Auf der Geraden fliegt die Umgebung an dir vorbei, dass du das Gefühl hast, du bist bei Star Wars. Nur der Abtrieb ist etwas enttäuschend. Weniger als 2008, meinem letzten Formel 1-Jahr. In Stowe und Club bin ich nur rumgerutscht."
Hamilton kommt im Netz gut an
Lewis Hamilton ist ein Typ. Das honorieren auch die Fans. Er hat zur Zeit mehr als 2,9 Millionen Freunde auf Facebook und über 2,5 Millionen Anhänger bei Twitter. Damit ist der neue Weltmeister in beiden Wertungen erster unter den Formel 1-Piloten. Nur bei Twitter hat er mit Fernando Alonsos 2,17 Mio. Anhängern ernsthafte Konkurrenz. Rosberg kommt auf rund 700.000 Facebook-Fans und rund 860.000 Twitter-Abonnenten. Der WM-Zweite sucht noch sein Profil. Nico ist nicht der wilde Hund wie sein Vater, der sich vom Manager die Zigarette auf den Startplatz bringen ließ, sein Auto quer um die Ecken wuchtete und mit markigen Sprüchen auffiel.
Abu Dhabi zockt Besucher ab
Abu Dhabi macht Monte Carlo als teuerster Grand Prix des Jahres Konkurrenz. Die Hotelpreise explodieren während der GP-Woche. Rund um die Rennstrecke zahlt man 500 Euro pro Nacht und mehr. Auch in der Stadt ziehen die Hotelpreise an, obwohl man von dort eine halbe Stunde mit dem Auto an die Rennstrecke braucht. Früher fielen die Preise kurz vor dem Rennen, weil viele Zimmer gar nicht belegt waren. Heute lassen die Hotels ihre Betten lieber leer. Wer zu normalen Preisen nächtigen will, muss ins 80 Kilometer entfernte Dubai ausweichen.
Berger besorgt um Formel 1
Gerhard Berger konnte es nicht fassen. Als er im Fahrerlager die Übertragung der Freitags-Pressekonferenz am TV-Schirm verfolgte, kam ihm einer der sieben Redner unbekannt vor. Es war Caterham-Insolvenzverwalter Finbarr O‘Connell. "Ich denke mir schon, wer ist denn das? Den habe ich ja noch nie gesehen. Es sollte allen in der Formel 1 zu denken geben, dass nicht mehr der Teamchef auftritt, sondern ein Masse-Verwalter."
Brundle springt für Berger ein
Noch einmal Gerhard Berger. Der Österreicher war eigentlich für die TV-Interviews auf dem Podium vorgesehen. Doch nachdem Nelson Piquet das strenge Ritual in Brasilien mit ein paar Fragen außerhalb des Protokolls (an Hamilton: "Wo ist deine Freundin?") durcheinander gebracht hatte, wurde Berger extra gebrieft. Man weiß, dass der zehnfache GP-Sieger wie Piquet den Schalk im Nacken hat. Weil Berger nicht garantieren wollte, dass bei seinen Fragen nicht doch das ein oder andere ungehörige Wort fällt, griffen die Zeremonienmeister der FOM zur sicheren Wahl. Sky-Experte Martin Brundle.
Sam Michael-Abschied nach 21 Jahren
McLaren-Sportdirektor Sam Michael beendet seine Formel 1-Karriere. Der Australier diente in Abu Dhabi sein letztes Rennen ab. Vor Weihnachten wird er mit seiner Familie in seine Heimatstadt Sydney zurückkehren. "Es ist Zeit, etwas anderes zu machen. Ich bin jetzt 21 Jahre in dem Geschäft gewesen. Es war eine tolle Zeit, aber irgendwann hast du alles gesehen." Teamchef Ron Dennis hatte vergeblich versucht, den 43-jährigen Ingenieur noch umzustimmen.
Alonso-Helm nicht perfekt
Fernando Alonso hat sich zu seinem letzten Formel 1-Rennen für Ferrari einen besonderen Helm anfertigen lassen. Auf der linken Seite ist seine Crew beim Boxenstopp zu sehen, in der Mitte prangt die italienische Flagge und rechts haben alle Teammitglieder unterschrieben. "Ich habe die Unterschriften schon in Sotschi eingeholt. Aber als ich hier ankam, habe ich gemerkt, dass 25 fehlen. Jetzt sind die 25 Unterschriften überall verteilt. Der Helm ist also nicht mehr ganz perfekt." In Abu Dhabi tauschte Alonso übrigens einen seiner "normalen" Helme gegen einen von Daniel Ricciardo.
Ricciardo-Tatoo nicht jugendfrei
In seiner Presserunde nach dem Qualifying nahm Ricciardo in kurzen Hosen vor den Pressevertretern Platz. Über dem Oberschenkel schaute ein Teil einer Tätowierung heraus. Auf die neugierige Frage des auto motor und sport-Reporters, welches Motiv sich der Australier stechen ließ, grinste der Pilot nur: "Dafür bist Du noch zu jung. Das Tatoo ist etwas größer und geht bis nach oben. Ich kann aber gerne die Hose ausziehen und es Dir zeigen."
Hamilton trifft "Happy"-Sänger
Vor seinem Auftritt am Samstag machte US-Sänger Pharell Williams Station im Formel 1-Fahrerlager. Der "Happy"-Musiker ließ sich gleich in mehreren Garagen blicken. Nach dem Qualifying traf er sich mit Lewis Hamilton bei Mercedes. Der Pilot soll wegen des Treffens beinahe sein Briefing mit den Ingenieuren verpasst haben.
Deutsche Schlager bei Red Bull
Als sich Sebastian Vettel vor dem Rennstart von seinen Mechanikern verabschiedete, dröhnte in der Red Bull-Box ausnahmsweise mal nicht elektronische House-Musik sondern deutsche Schlager. Zu den Klängen von "Marmor, Stein und Eisen bricht" sowie "Viva Colonia" schüttelte Vettel viele Hände.