Radio Fahrerlager GP Ungarn
Was sonst noch so am Rennwochenende in Ungarn passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der Formel 1-Gerüchteküche gesammelt. Dieses Mal mit Bernie Ecclestone, Toto Wolff, Niki Lauda, Christian Horner und vielen mehr ...
Wer darf die Formel 1 retten?
Bernie Ecclestone, Luca di Montezemolo, Christian Horner, Toto Wolff und Vijay Mallya sitzen in der Task Force, die der Formel 1 neues Leben einhauchen soll. Ursprünglich sollte auch Ex-Teamchef Flavio Briatore der Gruppe angehören, was im Fahrerlager für viel Spott sorgte. Briatore ist laut Ecclestone aber schon wieder vom Tisch. Die Zusammensetzung der Gruppe stand allgemein in der Kritik. Weil wieder nur Beteiligte ihre Ideen einbringen dürfen. Und die können niemals gut für den Sport sein, weil sie von Eigeninteresse gesteuert werden. Und es sorgt bei denen für Ärger, die nicht mitreden dürfen. McLaren-Chef Ron Dennis war der Meinung, dass er unbedingt dieser Gruppe angehören sollte.
Fahrrad-Verbot bei Mercedes
Der Fahrradunfall von Mercedes hat fünf Verletzte zurückgelassen. Teamchef Toto Wolff traf es mit dem Bruch des Handgelenks, Ellbogens, der Schulter und des Schlüsselbeins auf der rechten Seite am schlimmsten. "Weil der schwerste Mann aus der Gruppe auf mich draufgefallen ist." Renningenieur Jock Clear brach sich drei Rippen. Andere kamen mit Schnittwunden und Prellungen davon. Während Wolff Fahrradfahren zumindest für Einzelpersonen in Zukunft weiter erlauben will, hält Niki Lauda ein generelles Fahrradverbot für sinnvoll. "Der Unfall hat gezeigt, wozu das führen kann. Wir sind hier nicht bei der Tour de France."
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Mercedes veranstaltet Nachwuchstest
Mercedes will im Winter mindestens vier jungen Fahrern die Chance geben, in einem 2012er Auto erste Formel 1-Erfahrungen zu sammeln. Noch steht nicht hundertprozentig fest, wer den Zuschlag bekommt, doch auf der vorläufigen Liste stehen Pascal Wehrlein, Esteban Ocon, Max Verstappen und der Malaysier Jazeman Jaafar.
Fixe Strafe für "unsafe release"
Es kommt Bewegung in die Reform der Strafen nach einem unsicheren Verlassen der Boxenposition - im Fachjargon "unsafe release" genannt. Force India will unter einer Bedingung zustimmen, dass die Doppelstrafe verschwindet. Wenn es beim kompletten Verlust eines Rades oder einem nicht ganz fest angeschraubten Rad kategorisch eine Zehnsekunden-Stop-and-Go-Strafe gibt. "Wir wollen nicht, dass die Sportkommissare ihre Strafe daran bemessen, wer wie lange mit einem losen Rad herumfährt."
Concorde Agreement lässt 22 Rennen zu
Mexiko soll 2015, Aserbaidschan 2016 in den Formel 1-Kalender kommen. Wenn kein Grand Prix rausfällt, gibt es damit 21 Rennen. Das neue Concorde Abkommen erlaubt sogar 22 Grand Prix. Die Teams stöhnen, nicht nur wegen der vielen Reisen. Nach internen Kostenkalkulationen verlieren die Teams ab dem 21. Rennen Geld, auch wenn die beiden neuen Schauplätze jeweils über 30 Millionen Dollar einspielen werden.
Mexikaner freuen sich auf Heimrennen
Sergio Perez und Esteban Gutierrez freuten sich besonders über die Mexiko-Rückkehr in den Kalender. "Seit ich meine Heimat mit 13 oder 14 verlassen habe, bin ich nie ein Rennen in meinem Heimatland gefahren", sagte Perez. "Jetzt mit der Formel 1 nach so vielen Jahren zurückzukommen ist natürlich großartig." Sauber-Pilot Gutierrez hatte immerhin schon einmal die Gelegenheit mit einem Formel BMW in Mexiko City zu fahren. "Für viele von uns geht jetzt ein Traum in Erfüllung", sagte er.
Regen schenkt Hamilton 2 Installationsrunden
Vor dem GP Ungarn wurde viel diskutiert, wer bei einem Start aus der Boxengasse vorne stehen darf, wenn zwei oder mehr Autos aus der Box starten müssen. Dann gilt zunächst die Regel, dass der besser qualifizierte Fahrer vorne steht. In diesem Fall also Kevin Magnussen vor Lewis Hamilton. Sauber-Teammanager Beat Zehnder erklärt die Ausnahme: "Begeben sich die Fahrer später als fünf Minuten vor dem Start ans Ende der Boxengasse, dann gilt die Reihenfolge, wie sie dort eintreffen." Deshalb stand Daniil Kvyat am Ende der Schlange, als ihm in der Startaufstellung der Motor abstarb. Der Regen vor dem Start machte Hamilton und Magnussen ein Geschenk. Normalerweise hätten Sie ihre neu zusammengebauten Autos vor dem Start nur eine Runde lang fahren dürfen. Bei einem Wetterwechsel sind es drei Runden zum Kennenlernen.
Ericsson und Perez frontal in die Bande
Der Hungaroring ist normalerweise nicht für schwere Unfälle bekannt. Doch im Rennen gab es viel Kleinholz. Marcus Ericsson, Sergio Perez und Romain Grosjean zerstörten ihre Autos bei heftigen Einschlägen. Ericsson und Perez wurden beim Aufprall in die Streckenbegrenzung mit jeweils 20 g in die Gurte gedrückt.
Ricciardo verzichtet auf Heimaturlaub
Die Formel 1 freut sich auf Urlaub. Während Felipe Massa für zwei Wochen zurück nach Brasilien fliegt und Valtteri Bottas in Finnland Ferien macht, bleibt Ungarn-Sieger Daniel Ricciardo in Europa. "Ich werde Australien wahrscheinlich erst wieder Weihnachten sehen. Hoffentlich erinnern sich die Leute dann noch daran, dass ich ein Grand Prix-Sieger bin."
Budapest schrammt am Hitzerekord vorbei
Am ersten Trainingstag zum GP Ungarn brannte die Sonne auf den Hungaroring. Auf dem Asphalt wurden 58 Grad gemessen. Wie schon eine Woche zuvor in Hockenheim. Nach den Pirelli-Aufzeichnungen kratzten der Hungaroring und Hockenheim knapp am Rekord. Sportchef Paul Hembery verriet: "Die Bestmarke liegt bei 59 Grad Streckentemperatur. Er wurde in Bahrain aufgestellt."
Rossi kommt bei Marussia unter
Die Formel 1 ist stets um Nachwuchs bemüht - und um zahlungskräftige Nachwuchspiloten. Auf der Suche nach einem Test- und Ersatzfahrer hat bei Marussia der US-Amerikaner Alexander Rossi das Rennen gemacht. Der ehemalige Caterham-Youngster liegt derzeit auf Rang 20 in der GP2-Meisterschaft. Auch der Schweizer Fabio Leimer war im Gespräch, entschied sich jedoch seine Sponsorengelder nicht für ein paar Freitagstrainings bei Marussia ausgeben zu wollen.
Ball-Zirkus bei Red Bull
Bei Red Bull bekamen Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo Nachhilfe. Allerdings nicht wie sie ihren bockigen Bull zähmen, sondern im Umgang mit dem Ball. Die dreimalige Fußball-Streetstyle-Weltmeisterin und Red Bull-Athletin Kitti Szasz gab den beiden Jungs am Donnerstag im Fahrerlager vor neugierigen Journalisten Unterricht, wie sie Kunststücke mit dem Ball vollführen.
Brenzlige Situation bei Autogrammstunde
Bei der Autogrammstunde am Donnerstag kam es zu einem Massenauflauf. Die Fans waren so verrückt nach einem Autogramm ihrer Idole, dass sie so stark am Gitter drängelten, dass zwei Mädchen in der vordersten Reihe anfingen zu weinen. Nachdem mehrmalige Ermahnungen der Streckenaufsicht nichts nutzten, standen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen auf und versuchten die Lage selbst zu entschärfen, indem sie den Leuten deutlich machten, ein paar Schritte zurück zu gehen.
Ungar in Budapest
Ein Ungar in Ungarn. So könnte man den Besuch von Gerhard Ungar, Ex-Mercedes-Technikleiter in der DTM und bis im Mai noch Vorstandsvorsitzender von HWA, zusammenfassen. Der Ingenieur machte sich im Fahrerlager einen Eindruck vom Caterham-Team, für das er in Zukunft arbeiten wird. In welcher Position ist noch nicht klar, der Posten des Technikdirektors ist bereits besetzt. Mit Teamchef Christijan Albers trifft Ungar einen alten Bekannten wieder. Der Niederländer fuhr zu seiner aktiven Zeit auch für Mercedes in der DTM.
Barbecue mit Rosberg
Nachdem Nico Rosberg in den letzten Wochen mit Hochzeit, Fußball-WM-Sieg und Hockenheim-Triumph einige Höhepunkte erlebte, wollte er auch etwas von seiner guten Laune an seine Mechaniker abgeben. Am Donnerstag vor dem Ungarn GP lud er sie mit Anhang zu einer Grillparty ein.
Lauda in der Ferrari-Box
Niki Lauda ist bekannt für seine ehrlichen Kommentare. In einem Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais" bezeichnete er den F1-Renner seines ehemaligen Arbeitgebers Ferrari als "Scheißauto". Das sorgte für großen Wirbel. Nachdem sich Lauda schon telefonisch bei Luca di Montezemolo für diesen Kommentar entschuldigt hatte, ging er in Ungarn am Freitag auch nochmal persönlich in der Scuderia-Box vorbei. Teamchef Marco Mattiacci zeigte Respekt für die Geste: "Ich habe mich etwas unwohl dabei gefühlt, eine Entschuldigung von solch einem Weltmeister zu bekommen – und das Ganze für Etwas, das aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Ich denke, es ist klar, dass er ein Freund von Ferrari ist und ich habe größten Respekt vor ihm. Damit ist das Kapitel geschlossen."
Horner genervt von Politik-Fragen
In der Teamchef-Pressekonferenz am Freitag kam neben Mexiko auch das Rennen in Aserbaidschan auf den Plan. Ein Journalist stellte die Zusammenstellung des Kalenders in Frage. Ländern wie Bahrain, China oder in Russland seien schließlich nicht gerade demokratiefreundlich. Würde man Bernie Ecclestone auch nach Nordkorea folgen? Wie sieht es in Aserbaidschan mit den Menschenrechten aus? Für Red Bull-Teamchef Christian Horner waren das zu viele politische und kritische Fragen auf einmal. "Das wird eine ziemlich deprimierende Pressekonferenz hier", sagte er angenervt. "Wir konzentrieren uns nur auf das Negative. Der Kalender kommt im Oktober oder November raus. Wir haben alle die Wahl, ob wir an der WM teilnehmen oder nicht. Alle, die hier sitzen sind Racer und hier, weil sie den Sport lieben. Ich denke, es ist falsch, den Formel 1-Sport zu einem politischen Statement zu machen. Wir sollten über die Fahrer, die spektakulären Rennen in dieser Pressekonferenz reden. Die anderen Fragen sollten Sie eher Herrn Todt oder Herrn Ecclestone statt den Teams stellen." Nach dem Horner-Monolog fragte ein Kollege tatsächlich nach der Reifenstrategie im Rennen und hatte damit alle Lacher auf seiner Seite.