Rallye-Action in Schwalmtal-Storndorf
Der 2. ADAC rallyesprint.eu in Schwalmtal-Storndorf begeisterte an diesem Wochenende über 8.000 Zuschauer. Der als spektakuläres Showrennen mit Kuppen, Brücken, Wasser- und Festhallendurchfahrten gedachte Jahresabschluss entpuppte sich als Saisonhöhepunkt für die Offroadspezialisten der Automobilzunft.
Unter dem Motto "Fun for Drivers and Fans" wurde auf dem Rundkurs des Spezialbaumaschinenherstellers Stehr hochkarätiger Motorsport geboten. Dafür sorgten die aktuellen Topfahrer aus der Deutschen Rallye Meisterschaft und dem ADAC Rallye Masters ebenso wie die fahrerischen wie automobilen Stars von Einst der "Slowly Sideways": Hier tummelten sich Cracks wie Michael Gerber, Reinhard Hainbach oder Klaus Fritzinger mit nicht minder legendären WM-erprobte Rennwagen vom Schlage Opel Manta 400, Datsun 240 oder Trabant…
Allradler im Vorteil
Den sportlichen Teil des 2. ADAC rallyesprint.eu entschied der Stuttgarter Sandro Wallenwein (Subaru Impreza) für sich. Der Dritte der Deutschen Rallye Meisterschaft tröstete sich so für die im letzten Lauf verlorene Meisterschaft, wobei er drei der fünf Wertungsprüfungen gegen einige seiner Konkurrenten aus der DRM holte.
Wallenwein mit viel Vorsprung
Beeindruckend war Wallenweins Vorsprung von 22 Sekunden auf Daniel Rexhausen/Tanja Neidhöfer (Mitsubishi Lancer Evo) in der ersten "Special Stage". Samstags brummte der Schwabe dem mittelhessischen Konkurrenten in der zweiten Wertungsprüfung weitere 22 Sekunden auf. Dann konterte Rexhausen zwei Mal und mit Wolfgang Günther/Susanne Heiler (Mitsubishi Lancer Evo VIII) und Carsten und Michaela Alexy (Audi S2 Quattro) meldeten zwei weitere Teams Ansprüche auf Podestplätze an.
Für Insider war damit eines klar
Nur ein allrad-getriebener Wagen kam für den Gesamtsieg in Frage. Das lag zweifelsohne an den rutschigen Bedingungen mit kaltem Untergrund und dem sich auf der Strecke verteilenden Schlamm – positiv formuliert, waren damit perfekteste Rallyebedingungen gegeben! Die Heck- und Fronttriebler resignierten aber nicht, sondern fuhren umso spektakulärer für die „Galerie“ – die Fans. Insbesondere Olaf Dobberkau im Porsche 911 GT3 RS konnte damit seinen PS-Vorteil nicht ausspielen.
Publikumsliebling Trabbi
Vom fachkundigen Publikum herzlich empfangen wurde der Sachse Maik Golle. Golle rückte mit Beifahrer Ronny Hans „standesgemäß“ in einem Trabant in der Ausführung der Akropolis-WM-Rallye von 1980 aus! Die schnellsten "Rennpappen" brachten es auf 160 km/h. Dementsprechend professionell bewegte Golle seinen "Trabbi": Mit dem linken Fuß bremsen. Mit dem rechten auf dem Gas bleiben, um den nervösen Zweitaktmotor auf Drehzahl zu halten. Handbremse ziehen, um die 600 Kilo in die Kurven zu zwingen. Im "Final Countdown", dem letzten Durchgang am Samstagnachmittag, schaffte Golle sogar einen Donut, dann fiel die Drehzahl in den Keller.